DFB-Vize Winkler kann RB-Klage "nachvollziehen" Bericht: Sachsen will 25 Prozent Auslastung erlauben
RB Leipzig hat sich als erster Fußball-Bundesligist für eine Klage gegen die Zuschauer-Obergrenze entschieden. Derzeit darf der Vizemeister nach der aktuellen Sächsischen Corona-Schutz-Verodnung nur 1000 Zuschauer in die Red Bull Arena lassen. Hermann Winkler, Präsident des Sächsischen sowie Nordostdeutschen Fußballverbands (NOFV) und Vizepräsident des DFB, steht dem juristischen Vorgehen wohlwollend gegenüber. „Die Zuschauerzahlen sind nicht zufriedenstellend. Da geht an der frischen Luft mehr. Ich habe die Klageankündigung von RB Leipzig verfolgt. Es ist schade, dass es den Klageweg gibt, aber ich kann das nachvollziehen", sagte Winkler MDR Sachsen.
UPDATE: Laut Bild-Zeitung will der Freistaat Sachsen nach der RB-Klage den Vereinen anbieten, ihre Hallen bzw. Stadien wieder bis zu 25 Prozent auszulasten. Damit könnten im nächsten Heimspiel gegen Köln rund 10.000 Fans dabei sein.
RB hatte vergange Woche beim sächsischen Oberverwaltungsgericht in Bautzen einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung im Eilverfahren gestellt. Der Eilantrag des Vereins ist am vorigen Freitag OVG eingegangen. Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist, ist unklar. Da sowohl der Freistaat Sachsen als auch der Klub eine Gelegenheit zur Stellungnahme bekommen und sich unter Umständen noch einmal äußern werden.
Winkler Wettbewerbsverzerrung bei RB Leipzig
In den Augen Winklers ist die Zuschauer-Beschränkung besonders tragisch, "weil es für die sächsischen Klubs eine Wettbewerbsverzerrung durch die wenigen zugelassenen Zuschauer gibt". In Magdeburg seien zuletzt über 10.000 Fans, in Halle 7.500 erlaubt gewesen - im Nachbarbundesland Sachsen-Anhalt. "Wir können den Fans und Spielern schwer erklären, warum das so ist. Deshalb die Bitte an die Politik, einheitliche und logisch nachvollziehbare Regeln aufzustellen. Da gibt es noch viel Luft nach oben", forderte der frühere CDU-Europaabgeordnete.
RB Leipzig will durch seine Klage erreichen, dass wieder mehr Zuschauer ins Stadion dürfen. Das Ziel ist eine 50-prozentige Auslastung mit ausschließlich geboosterten Personen. Nächster Gegner in der Red Bull Arena ist am 11. Februar der 1. FC Köln. Zuletzt hatten auch zwei Dauerkartenbesitzer der Leipziger gegen den Zuschauerausschluss geklagt.