Schröder erklärt Nusa-Transfer „Er hat sehr, sehr viel im Tank”
Der Name war bislang nur Insidern bekannt: Nun steht Antonio Nusa als Olmo-Nachfolger bei RB Leipzig im Rampenlicht. So erklärt Kaderplaner Rouven Schröder den Coup.
Leipzig – Während Xavi Simons und Lois Openda nach dem Training unter sengender Sonne noch Torabschlüsse übten, vollstreckte Rouven Schröder in den gut klimatisierten Managerbüros am Cottaweg den entscheidenden Transfer dieser Wechselperiode bei RB Leipzig. Antonio Nusa heißt der Mann, in den die Leipziger einen Teil der Summe reinvestiert haben, die für Dani Olmo flossen.
Etwa 22 Millionen Euro kostet der Flügelspieler vom belgischen Klub FC Brügge – viel Geld für einen 19-Jährigen, den bis dato nur Insider kannten. „Das ist ein spannender Spielertyp”, erklärte Schröder die Investition, „Antonio ist kein klassischer Inside-Zehner wie Dani Olmo, sondern einer, der von der rechten und linken Seite über die Außen kommt.” RB erhofft sich so mehr Flexibilität und Unausrechenbarkeit im Offensivspiel, das Rose verstärkt über Verlagerungen auf die Flügel anlegt, um die Bollwerke im Zentrum zu durchbrechen. „Er hat sehr, sehr viel im Tank, bringt viel mit”, bewertete Kaderplaner Schröder.
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„Er hat auf uns gewartet”
RB habe den Wunschspieler lange beobachtet, so Schröder, und dann auf den Transfer von Olmo gewartet, um zuzuschlagen. „Diese Profile werden gejagt, wir sind froh, dass er sich für uns entschieden hat”, sagte der 49-Jährige. „Aber er hat auf uns gewartet, und das hat sich ausgezahlt.”
In seiner Heimat Norwegen wird der Sohn eines nigerianischen Vaters und einer norwegischen Mutter bereits nach nur sieben Länderspielen und sechs Torbeteiligungen als „norwegischer Neymar” bezeichnet. Erling Haaland soll seine Qualitäten im Nationalteam besonders schätzen. „Ich bin vorsichtig mit solchen Dingen, der Rucksack ist eh voll, wir sollten den Jungen erstmal ankommen lassen”, bremste Schröder. Sein sympathisch hemdsärmeliger Rat an Nusa und die Öffentlichkeit: „Erstmal arbeiten und dann nochmal quatschen.”
Doch trotz seiner Jugend ist der dribbelstarke 1,80-Meter-Mann kein Rohdiamant mehr, sondern soll sofort funkeln. „Man muss hier keinen bremsen, wenn er gut ist und sich durchsetzt, wird er spielen”, kündigte Schröder an. „Er hat das Rüstzeug und das Potenzial dazu.”
Nusa kann sofort einsteigen und helfen
Nusa ist ein prototypischer RB-Transfer, ein sogenannter Blue Chip, wie sie an der Börse sagen. Bereits mit 17 wechselte er aus seiner Heimat nach Brügge und absolvierte auf Anhieb Spiele für die Belgier. 86 Partien hat er für die erste Mannschaft Brügges bereits bestritten – auch international – und ist zweitjüngster Torschütze der Champions-League-Historie.
RB schaffte es, den Transfer bis zum Dienstagvormittag absolut geheim zu halten, der Name Nusa kursierte höchstens im Zusammenhang mit Bayer Leverkusen. Doch bei Rasenballsport ist seine Chance zu spielen, höher. An diesem Mittwoch wird er zum ersten Mal mittrainieren und wohl am Wochenende mit zum Auftakt im DFB-Pokal nach Essen mitfahren. Nusa ist voll fit, spielte am Wochenende noch für Brügge und steuerte einen Torassist bei. „Wir können einen fitten Spieler gebrauchen”, so Schröder.