Zwist mit Mintzlaff beigelegt Offene Vertragssituation: Rose bleibt Trainer bei RB
Marco Rose hatte vergangene Woche eine Vertragsverlängerung an Bedingungen geknüpft. Das kam bei RB-Boss Mintzlaff schlecht an. Jetzt räumte der Trainer zumindest mit einem Wechselgerücht auf - und stellt ein richtungsweisendes Gespräch in Aussicht.
Leipzig – Die letzte Saisonwoche bei RB Leipzig war turbulent. Nach Aussagen von RB-Trainer Marco Rose vergangenes Wochenende, dass er seinen 2025 auslaufenden Vertrag nur verlängere, wenn die Planungen der Vereinsführung Richtung Kader-Kontinuität gingen, hatte RB-Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff mit der Aussage gekontert, er finde des Übungsleiters Rang-Vier-Performance in dieser Spielzeit ein "bisschen enttäuschend".
Rose versichert: kein Zoff mit Mintzlaff
Auf der Pressekonferenz vor dem finalen Saison-Duell bei Eintracht Frankfurt am Samstag (15.30 Uhr) ordnete der Leipziger Trainer seine Aussagen und die des Red-Bull-Geschäftsführers Mintzlaff ein. Er ging dabei auch um das Gerücht, dass er eventuell beim AC Milan anheuern könnte. Zudem darum, dass er den alljährlichen Verkauf von Schlüsselspielern missbillige und dass ein Umdenken in der Vereinsphilosophie vonnöten sei, um andere Titel als die zwei Pokalsiege und den Gewinn des Supercups in den vergangenen zwei Jahren zu holen. Die Meisterschaft zuvorderst.
"Wir sprechen über dieselbe Kontinuität", sagte Rose auf die Frage, ob seine Vorstellung von Kontinuität sich mit der von Mintzlaff decke. "Alle hier sind sehr ambitioniert, wollen Ziele erreichen und das geht nur übers Wir", versicherte er. "Ich weiß, dass die Woche was los war. Aber intern sind wir relativ klar und uns einig, dass wir in die gleiche Richtung arbeiten. Wir wollen einen guten Kader für nächste Saison haben."
RB Leipzig: Wohin entwickeln?
Heißt: Rose bleibt auf jeden Fall Trainer am Cottaweg – sofern das in seinem Entscheidungsbereich liegt. "Ich lasse mich gern an meinen Worten messen", sagte er mit Verweis auf die vergangene Pressekonferenz nach dem 1:1 gegen Werder Bremen vorigen Samstag. "Und ich habe eingeleitet mit: 'Ich bin gern hier!' Ich werde auf jeden Fall nächste Saison hier sein!"
Rose bemühte sich sehr, den Konflikt der vergangenen Tage herunterzuspielen. Er berichtete, dass er sich mit Mintzlaff, der eigentlich nur noch Aufsichtsrat ist und Geschäftsführer beim Hauptsponsor, am Telefon besprochen habe. "Wir sind in einem sehr guten Austausch. Auch Oliver Mintzlaff und ich; wir sind erwachsene Menschen. Und man kann davon ausgehen, dass wir intern eine sehr gute Streitkultur haben und wir uns gegenseitig fordern. Wir wollen gemeinsam erfolgreich sein."
Gespräch kommenden Dienstag
Dienstag kommende Woche werden sich der Trainer, Mintzlaffs neuer starker Mann im Hintergrund, Ex-Spieler Mario Gomez, und die sportliche Leitung bei RB um Rouven Schröder zusammensetzen. "Vielleicht ja bei einer Weinschorle", wie Rose in Aussicht stellte, um zu besprechen, "was wir vorhaben, Kaderplanung, mögliche Zugänge und Grundausrichtung".
Dabei wird Rose auf seine Grundsatzfragen nicht verzichten. "Wir wollen alle einen Umbruch vermeiden", sagte er. "Trotzdem ist mir klar, dass Spieler den nächsten Schritt gehen wollen, es gibt Financial Fair Play. Das kann man nicht wegdiskutieren." Gleichwohl: "Wir müssen uns fragen: 'Wo wollen wir hin, welche Ziele haben wir? Um vor allen Dingen in der Öffentlichkeit das Thema Ambition, Erwartungshaltung und Kaderqualität unter einen Hut zu bringen'."
RB-Trainer versichert: "Nächste Saison noch da!"
Seine Vertragsverlängerung bleibt demnach weiter in der Schwebe. Wann wird verhandelt? "Der Zeitpunkt ist nicht entscheidend", versicherte Rose. "Ich bin nächstes Jahr Trainer hier. Jetzt planen wir die neue Saison. Ich bin sehr gern hier und ich entwickle gern weiter. Das Entscheidende ist, dass jeder weiß, dass der Trainer nächste Saison noch da ist."
Mintzlaff hatte unter der Woche in einem Podcast mit Blick auf Rang vier gesagt: "Mit unseren Ambitionen und auch mit dem Investment, das wir getätigt haben, hätte ich uns schon gerne vor dem VfB Stuttgart gesehen. Das tut dann schon auch ein bisschen weh." Ein klarer Seitenhieb auf Rose.