RB Leipzig: Gulacsi und Blaswich im Statistik-Vergleich

Peter Gulacsi will bei RB Leipzig zur Saisonvorbereitung wieder dabei sein. Es ist eine der spannendsten Fragen der Pause nach dem Pokalfinale gegen Frankfurt, ob sich der 33-Jährige seinen Stammplatz nach Kreuzbandriss-Gensung von Vertreter Janis Blaswich zurückholen kann. Gegenüber dem Kicker äußerte sich kürzlich RB-Sportchef Max Eberl zur Torwartsituation beim Pokalfinalisten.

"Es ist schön, dass die Reha nach dem kleinen Rückschlag so gut verlaufen ist. Er macht einen super Eindruck", sagte Eberl über Gulacsi. Es sei wichtig für die Mannschaft, dass er wieder da sei "und als Kapitän moralisch unterstützen kann." 

Spannend war aber auch, was Eberl - zumindest gegenüber dem Kicker - nicht sagte. Zwar ist der ungarische Nationalspieler für die kommende Spielzeit fest im Kader eingeplant, eine glasklare Ansage zur Nummer eins im Tor vermied Eberl. "Er macht Fortschritte. Wir gehen fest davon aus, dass er zur neuen Saison wieder im Tor stehen kann."

Eberl lobte zudem Gulacis Vertreter Janis Blaswich, der den Job ordentlich erledigt hat - und sicherlich nicht kampflos zurück ins zweite Glied treten wird. "Janis hat es in der Situation, in die er reingeworfen wurde, super gemacht. Es hat sicher einige überrascht, dass er über die ganze Saison so stabil, konstant und nervenstark aufgetreten ist. Über die Torhüterposition brauchen wir uns keine Gedanken zu machen."

Gulacsi war vor seinem Kreuzbandriss zwar die unumstrittene Nummer eins bei RB. Doch zeigte er sich zu Saisonbeginn teilweise ungewohnt wackelig zwischen den Pfosten. In der laufenden Saison wehrte er laut dem Portal Ligainsider rund 65 Prozent der Schüsse ab. Das ist Ligamittelmaß.

Bei den vereitelten Großchancen (46,2 Prozent) wäre der Routinier mit den Zahlen vor seiner Verletzung am Saisonende im vorderen Drittel gelandet. Wobei seine sechs Spiele zugegeben keine sonderlich große Datenbasis sind. Aber: Auch in den Jahren davor war Gulacsi in einigen Statistiken nicht mehr Bundesliga-Spitze.

Gut möglich dennoch, dass bei RB im Sommer etwas passsiert, was es seit Jahren nicht mehr gab: einen echten Kampf um die Nummer eins. Auch wenn Blaswich in den oben genannten Statistiken schlechter als Gulacsi abschneidet (61,3 Prozent abgewehrte Schüsse und 33,3 Prozent vereitelte Großchancen), dürfte die Torwartfrage bei RB eines der Themen des Sommers werden.