RB Leipzig im Trainingslager – Tag 4: Familienbesuch und Königsetappe

Trainer Domenico Tedesco ist ein Fuchs: Als die 60 am Mittwochabend angereisten Fans von RB Leipzig und die Journalisten das Trainingsstadion 10.30 Uhr betreten durften, war die Einheit bereits in vollem Gange. Der Coach zeigte gerade noch ein paar Details an der Taktiktafel, danach bat er zur Umsetzung im Spiel Elf gegen Elf. Präsent zeigte sich Neuzugang Xaver Schlager, der einen tollen Pass durch die eng gestaffelte Abwehrreihe spielte, und Konrad Laimer, der offensiver agierte und mehrfach vor dem Tor auftauchte.

Trainer Tedesco hatte am Vortag verraten, dass er zu Beginn der Woche simuliert hatte, „dass uns ein Gegner hoch anläuft und auch mal zustellt. Da hatten wir in der Rückrunde Luft nach oben, die Raumaufteilung war nicht gut, wir haben die Bälle relativ zügig verloren." Im zweiten Teil der Woche geht es nun darum, ideenreicher gegen einen kompakten, passiven Gegner zu agieren und am Freitag stehen Lösungen im letzten Drittel auf dem Programm.

Beobachtet wurde die Einheit nicht nur von Klubchef Oliver Mintzlaff, der mal kurz im Trainingslager vorbeischaute und nach dem Rechten sah, sondern auch von Mario Gomez. Der Ex-Nationalstürmer ist seit Jahresbeginn Technischer Direktor bei Red Bull Soccer international und analysiert Trainingseinheiten, führt Gespräche und versucht, auch bei RB Leipzig Input zu geben.

Nachdem die Einheit mit einem Athletikteil beschlossen wurde und eine gute halbe Stunde später bereits wieder beendet war, empfing Konrad Laimer Familienbesuch. Vor dem kleinen Stadion des ATV Irdning warteten Laimers Vater sowie seine betagten Großeltern. Laimer wuchs in der Umgebung von Salzburg auf, da lohnte sich der kleine Abstecher für Oma und Opa, um den Enkel mal kurz zu sprechen.

Am Nachmittag baten die RB-Coaches die Profis auf die Räder. Eine eineinhalbstündige Radtour stand auf dem Programm. Wie man hört, soll durchaus ein Gipfel dabei gewesen sein – analog zur Tour de France die Königsetappe des Trainingslagers also – ehe es zur Bergankunft zurück zum Teamhotel Schloss Pichlarn ging. Mit ein paar Höhenmetern in den Beinen äußerte sich der stille Star Christopher Nkunku in einer Medienrunde.

Höflich begrüßte Nkunku jeden der anwesenden Journalisten persönlich, bedankte sich bei der Pressekonferenz, als er als „außergewöhnlicher Spieler” bezeichnet wurde und bekannte sich vor allem dazu, langfristig bei RBL bleiben zu wollen. Bisher durfte man davon ausgehen, dass Nkunku nach seiner Vertragsverlängerung im kommenden Sommer den Klub verlässt, wenn das Angebot stimmt. Doch Nkunku will gar nicht weg, er habe bei RB einen Job zu erledigen, sagte er.

Alle Aussagen des Gesprächs mit „Christo” Nkunku lesen Sie hier:

Am Abend wird sich das Team inklusive Trainerstab geschlossen zum Meet and Greet mit den Fans treffen. Die wird Nkunkus Treue-Bekenntnis freuen.