Die RB-Spieler gegen Gladbach in der Einzelkritik Auf der letzten Rille
So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 1:3 in Mönchengladbach gesehen:
Peter Gulacsi: Bekam kaum einen entscheidenden Schuss zu fassen, was richtig gefährlich war, war drin. Bei den ersten beiden Treffern war Gulacsi machtlos, da die Schützen so frei vor ihm auftauchten. Beim 3:1 hätte der Keeper durchaus abtauchen können, doch Gulacsi schien überrascht, dass Hofmann trotz Orbans Klärungsversuch so frei zum Schuss kam. Note: 3,5.
Mohamed Simakan: Schwächte das Team durch seine frühe Gelbe Karte (23.) nach ungestümer Grätsche, halb von der Seite, halb von hinten, gegen Neuhaus. So war Trainer Domenico Tedesco gezwungen, den Franzosen zur Pause vom Platz zu nehmen. Ließ beim 1:0 Embolo aus den Augen, für den sich irgendwie keiner zuständig fühlte. Note: 4.
Willi Orban: Wie bereits gegen Union unglückliches Spiel des Abwehrchefs, der bei allen drei Gegentoren beteiligt war. Versuchte erst vergeblich, gegen Embolo zu retten, kam aber zu spät. Bob beim 2:1 das Abseits auf und kam gegen Hofmann nicht hinterher. Und beim 3:1 sprang sein Klärungsversuch Hofmann genau vor die Füße. Ein gebrauchter Abend für Willi, der die vorangegangenen Fehler der Kollegen hinten nicht ausbügeln konnte. Note: 4.
Josko Gvardiol: Der Youngster geht im Saisonendsourt auf dem Zahnfleisch. Der Kroate wirkt mental müde und überspielt – ganz normal in so jungen Jahren im ersten Bundesliga-Jahr. Aber gegen Gladbach erwies er seinem Team einen Bärendienst, als er stark Gelb-Rot-gefährdet nach 33 Minuten vom Platz musste. Braucht eine Pause, Halstenberg wirkt gerade spritziger. Note: 4,5.
Nordi Mukiele: Durfte zwar mal wieder von Anfang an ran, war aber kein Faktor auf dem Platz. War vor dem 1:1 zuletzt an Embolo dran, ließ den Schweizer dann aber einfach laufen und hob vorwurfsvoll die Arme nach dem Motto: Das war aber gar nicht mein Gegenspieler! Note: 3,5.
Konrad Laimer: Selbst Konni, der Kämpfer, kann es derzeit nicht erzwingen. Lieferte vor dem 1:0 unglücklich die Vorlage für Embolo, als er klären wollte. Bekam in seiner etwas offensiveren Rolle im Pressing keinen Druck auf Ball und Gegner zustande. Und spielte vor dem 3:1 einen zu riskanten Ball auf Kampl. Rennt sich bei seinen offensiven Läufen gerade fest, läuft auf der letzten Rille. Note: 3,5.
Kevin Kampl: War allein auf der Sechs gegen die stürmischen Gladbacher defenisv überfordert. Konnte vor dem 2:1 nicht verhidnern, dass Hofmann den Konter einleitete und lief dem Doppeltorschützen dann machtlos hinterher. Leitete das 3:1 nach undankbarem Zuspiel von Laimer durch seinen Ballverlust ein. Note: 4.
Angeliño: Sinnbildich für den Abend des kleinen Spaniers: eine Flanke ins Toraus kurz vor Ende der Partie. Ein Schuss brachte er aufs Tor, aber für solche Aktionen ist Sommer zu gut. Eine weitere Flanke fand Silva, der den Ball aber anstatt aufs lange Ecke Sommer genau auf die Handschuhe köpfte. Mehr kam nicht vom Linksfuss, der RB im Spiel davor mit einem Fernschusstreffer noch die Partie gegen Glasgow gerettet hatte. Note: 3,5.
Dani Olmo: Unterirdischer Auftritt des Spaniers gemessen an seinen Fähigkeiten. Kam nie so richtig ins Pressing, war bei den wenigen Umschaltmomenten nicht ballsicher genug und als ihm doch mal ein Schuss aus der 2. Reihe gelang, war Gladbachs Keeper Sommer zur Stelle, um ihn zu entschärfen (83.). Note: 4.
André Silva: Hatte zwei, drei gute Szenen, vor allem beim Pass auf Nkunku zum 1:0. Eine Chance, mit dem Kopf das 2:2 zu erzielen, ließ er aber leichtfertig liegen (55.). Note: 3.
Christopher Nkunku: Der einzige Torgarant bei RB, eine unheilvolle Abhängigkeit. Traf mit Technik und Finesse zum 1:1 und hatte danach noch zwei gute Möglichkeiten, bei denen er grenzwertig im Strafraum gestoppt wurde. Felix Brych im Videokeller war sicherlich keine Hilfe, um wenigstens das Matchglück auf RB-Seite zu ziehen. Wirkte trotz seiner Chancen ein wenig überspielt und abgekämpft. Note: 2,5.
Marcel Halstenberg (33.): Scheint der aktuell fitteste RBler zu sein. Ersetzte den platzverweis-gefährdeten Gvardiol früh in der Partie. War robust in den Zweikämpfen, hatte ein gutes Auge für Gassen und Mitspieler beim Spielaufbau - und kämpfte. Das konnten nicht viele von sich behaupten. Konnte allerdings weder beim 2:1, noch beim 3:1 klären, was bei beiden Toren in der Entstehung möglich gewesen wäre. Note: 2,5.
Lukas Klostermann (46.): Kam für den gelb-rot-gefährdeten Simakan. Nach hinten wie immer solide, nach vorn ging nichts. Eine gute Ablagemöglichkeit ins Strafraumzentrum am Ende der Partie versprang ihm. Note: 3.
Yussuf Poulsen (65.): Hatte zwar noch eine Menge Zeit, etwas zu bewegen. Kam aber nicht dazu, weil Strafraumszenen gegen Ende der Partie immer rarer wurden. Note: 3,5.*
*Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.