"Nicht jedes Jahr die zwei Besten verkaufen" Matthäus kritisiert RB-Transferpolitik
RB Leipzig hat hohe Ansprüche. Um die zu erfüllen, soll der Klub in den Augen von Lothar Matthäus nicht immer die besten Spieler transferieren.
Leipzig/fri - Lothar Matthäus sieht einen Widerspruch zwischen den großen Ambitionen von RB Leipzig und der aktuellen Transferpolitik. Der Rekordnationalspieler bemängelt den regelmäßigen Verkauf von Leistungsträgern wie Josko Gvardiol, Christopher Nkunku, Dani Olmo oder Dominik Szoboszlai. "Wenn ich die Ansprüche habe, ganz oben mitzuspielen, dann kann ich nicht jedes Jahr eigentlich die zwei besten Spieler für 80, 90, 70 Millionen verkaufen", sagte der Weltmeister von 1990 bei "Sky90".
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Matthäus führt mit Blick auf die Starverkäufe weiter aus: "Wenn man die Spieler gehalten hätte, muss man dran denken, ob man die Champions gewinnen kann. Aber man hat die vier, fünf Spieler nicht gehalten, die doch den ganz großen Unterschied gemacht haben."
Matthäus: RB-Star Xavi muss "noch geführt werden"
Für Matthäus steht fest: Um künftig mal deutscher Meister zu werden und international mit Vereinen wie Liverpool oder Manchester City mitzuhalten, müsse RB seine Stars halten und gleichzeitig weiter junge, vielversprechende Talente holen. Der Sky-Experte warnte jedoch davor, sich allein auf Talente zu verlassen: "Xavi zum Beispiel, mit denen allein wirst du nicht Champions League-Sieger, weil der muss ja selbst noch geführt werden."
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Stimmt der Bericht der Sport Bild von Anfang November, will RB den von Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff jüngst formulierten höheren Ansprüchen gerecht werden und im Winter sowie im kommenden Sommer auf den Verkauf von Stars verzichten.
Was Matthäus nicht sagte: RB ist auf Transfers von Stars angewiesen, um Millionen-Erlöse zu gerieren. Zudem ist der Klub für einige seiner Leistungsträger ein Sprungbrett zu den europäischen Topklubs, die wohl ohne entsprechende Ausstiegsklauseln oder mündliche Wechsel-Zusicherungen erst gar nicht bei den Leipzigern unterschreiben würden. Daher wird sich zeigen, ob der Plan, die Stars länger zu binden, tatsächlich aufgehen wird.