Seit Jahren überfällig Leipzig testet erweiterten Pkw-Sperrkreis bei drei RB-Spielen
Freie Fahrt für den ÖPNV: Die Stadt Leipzig will die Anreise zu den Spielen von RB Leipzig erleichtern und testet bei drei Partien des Fußball-Bundesligisten einen erweiterten Sperrkreis rund um die Red Bull Arena. Damit sollen die belastenden Staus in der Jahnallee und die Behinderung der Straßenbahnen durch den Autoverkehr endlich ein Ende haben. Eine Maßnahme, die im Grunde seit Jahren überfällig war.
Gegen wen testet RB Leipzig am 5. August?
Die Situation sei "sehr sehr kritisch für Autofahrer und Menschen, die den ÖPNV nutzen", befand Thomas Dienberg, Bürgermeister für Stadtentwicklung und Bau, auf einer Pressekonferenz mit RB-Direktor Ullrich Wolter und LVB-Geschäftsführer Ulf Middelberg am Dienstag.
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Der erste Versuch im Hinblick auf die Euro 2024 findet am 5. August 2023 statt, wenn RB gegen einen noch unbekannten Gegner in der Red Bull Arena testet. Ursprünglich sollte der Sperrkreis schon Ende der vergangenen Saison einen ersten Probelauf erfahren.
Anwohner sind vom erweiterten Sperrkreis ausgenommen
Was ist konkret geplant? Zur Anreise, wahrscheinlich drei Stunden vor Spielbeginn, werden Ranstädter Steinweg und Jahnallee in Richtung Sportforum für den Autoverkehr gesperrt. Genau wie der Abschnitt der Friedrich-Ebert-Straße aus Richtung Westplatz zum Waldplatz, um das Linksabbiegen auf die Jahnallee und damit die Blockade der Straßenbahnen zu verhindern. Anwohner des Waldstraßenviertels, in dem bislang schon ein Sperrkreis galt und weiter gilt, sind von den Maßnahmen ausgenommen.
Bei der Abreise wird der gleiche Abschnitt von Jahnallee und Ranstädter Steinweg stadteinwärts gesperrt. Allerdings nur etwa eine Stunde nach Schlusspfiff. Außerdem darf der Verkehr nach Spielende die Jahnallee im Bereich der Haltestelle Sportforum auch stadtauswärts nicht befahren. Das Ziel: Den Zugang zu den Straßenbahnen der Linien 3, 7, 8 und 15 sowie der Linien 50, 51 und 56 zu den Park+Ride-Plätzen nicht zu behindern.
RB-Mann Wolter: Fans sollen ÖPNV nutzen
Ulrich Wolter hofft auf entspanntere und störungsfreiere Spieltage, "insbesondere, wenn wir Doppelveranstaltungen haben". Also zusätzliche Events in der Arena oder auf der Kleinmesse. Eine Millionen Fans strömen pro Jahr zu den Spielen den DFB-Pokalsiegers. Wolter: "Wir wollen, dass die Menschen den ÖPNV nutzen."
Um die "Öffis" attraktiver zu machen, wird es nun Direktverbindungen von den P+R-Plätzen zur Haltestelle Sportforum und der Haltestelle Marschnerstraße geben, kündigte LVB-Boss Middelberg an. Ohne Umstieg am Hauptbahnhof. Bei einigen Linien war das bisher nötig - was für viele Fans besonders bei der Abreise ein No-Go war. Zudem sollen die über den Hauptbahnhof verkehrenden Sonderlinien nun direkt von dort zum Stadion verkehren, um Zeit zu sparen.
Auch die nun barrierefreie Feuerbachsschleife an der Ostseite der Arena kann ab dem Testspiel am 5. August wieder von Fans genutzt werden. Zu den wenigen Leidtragenden des größeren Sperrkreises gehören Ordnungsamt und Verkehrspolizei. Sie müssen die städtische Maßnahme mit zusätzlichen personellen und finanziellen Ressourcen umsetzen.