Paukenschlag am Cottaweg Wegen Gesprächen mit Chelsea? RB stellt Kaderplaner Vivell frei – die Hintergründe
Christopher Vivell ist nicht mehr länger für die Planung von Kader und Staff bei RB Leipzig zuständig. Wie der Klub am Mittag mitteilte, wurde der Technische Direktor bereits am Donnerstag „mit sofortiger Wirkung freigestellt”.
Vivell ist nach Ralf Rangnick und Markus Krösche der dritte sportliche Verantwortliche bei RB in drei Jahren, der seinen Hut nimmt.
Entlassung von Christopher Vivell überrascht auch viele RB-Mitarbeiter
Als Grund für die auch für Klubmitarbeiter überraschende Trennung gab RB lediglich „unterschiedliche Auffassungen” an. Worum es sich dabei genau handelt, blieb zunächst unklar.
Die Entscheidung kommt äußerst plötzlich. Vivell war am Donnerstag noch beim öffentlichen Training gewesen und hatte nicht so gewirkt, als sei er auf Abschiedsbesuch. Am Nachmittag hatte es dann Gespräche der sportlichen Leitung über den Umgang mit der Verletzung von Peter Gulacsi gegeben.
Medienberichte: Führte Vivell Gespräche mit dem FC Chelsea?
Vivell war für die mittel- und langfristige Planung bei RB zuständig, erledigte aber in Abwesenheit eines Sportdirektors dessen Aufgaben mit. Der gebürtige Karlsruher hatte sich als Entdecker von Wunderstürmer Erling Haaland bei Red Bull Salzburg einen Namen gemacht und war im Sommer 2020 zu RB Leipzig gewechselt.
Zuletzt gab es auch von außen wahrnehmbare Spannungen zwischen Vivell und anderen Mitgliedern der sportlichen Führung bei Transferentscheidungen wie der Verpflichtung von Timo Werner.
Transferexperte Fabrizio Romano twittert, dass ein Gespräch Vivells mit Chelsea eine Ursache für das überraschende Aus sein könnte. Vivell habe vor einigen Tagen ein Meeting mit dem FC Chelsea gehabt und sei Kandidat für die Rolle des Sportdirektors in London.
Matt Law, Journalist des Daily Telegraph, vermeldete, dass Vivell Technischer Direktor des FC Chelsea werden soll. Der Klub habe sich wiederholt mit ihm getroffen, zuletzt am Dienstag bei einem Meeting in London.
Unklar ist, ob Vivells plötzlicher Abgang auch mit Max Eberls Inthronisierung zusammenhängt. „Wie die Zusammenarbeit genau aussehen wird, da müssen wir uns genau austauschen, wie er meine Rolle sieht, wie wir uns aufstellen", hatte Vivell jüngst im Podcast Kicker meets DAZN gesagt.
Welche Rolle spielt Max Eberl bei Vivells Abschied?
Grundsätzlich hatte er sich positiv über Eberls Amtsübernahme geäußert, auch weil er dann wieder mehr in seinem Kerngeschäft hätte wirken können.
„Ich glaube, das er uns unheimlich viel bringt. Er hat wahnsinnig viel Erfahrung, er ist ewig in der Bundesliga, er hat viele Krisen erlebt und viele Erfolge gefeiert, hat sehr sehr gute Transfers getätigt”, hatte Vivell gesagt.
Die Aufgaben des 35-Jährigen bis zum Amtsantritt des neuen Sportchefs Max Eberl Mitte Dezember übernehmen die bisherigen Verantwortlichen Oliver Mintzlaff, Florian Scholz und Frank Aehlig mit.