Große Ziele mit RB Leipzig "Wir wären Legenden": Szoboszlai will den FC Bayern vom Thron schubsen
Dominik Szoboszlai kann wieder lachen. Wettbewerbsübergreifend hat er zwar nur zwei Tore für RB Leipzig erzielt, aber die zwölf Vorlagen sind internationale Spitze. Im Interview mit der Sport Bild (Mittwoch) spricht er über seine wiedergefundene Rolle in der Mannschaft.
Tedesco war schwer zu überzeugen
Unter Domenico Tedesco war er gemessen an seiner Spielzeit der größte Verlierer. Selbst nach stärkeren Spielen schien seine Bedeutung im Team nicht zu wachsen. Keine gute Entwicklung für einen jungen Spieler, zumal er mit Jesse Marsch noch einen großen Fürsprecher hatte.
Seitdem Marco Rose RB Leipzig trainiert, hat der Ungar wieder Spaß. "Das gibt Selbstvertrauen. Ich habe immer gesagt: Wenn ich auf dem Platz stehe, zeige ich allen, was ich kann." Im Monat November war er neben Christopher Nkunku und Serge Gnabry für den DFL-Titel Spieler des Monats nominiert.
Rose machte ihn in Salzburg zum Profi
Rose war wie Marsch ein Förderer des 22-Jährigen, der in allen Ligaspielen unter dem Red-Bull-Coach in der Startelf stand. Schon vor sechs Jahren arbeiteten die beiden in Salzburgs U18 zusammen. Zwei Jahre später zog ihn Rose zu den Profis und bei seinem Abschied dankte er dem Trainer besonders. "Er wollte mich in seiner Mannschaft haben. Damals hatte ich meinen eigenen Kopf, und ich glaube, er hat mich als Typ gehasst", sagt Szoboszlai heute. Von Rose habe er aber auch gelernt, dass er noch kein guter Profi war. "Ich war damals ein Kind, das musst du erziehen."
Den professionellen Umgang mit seinem Beruf bewies er nun auch, indem er unter Tedesco nie aufsteckte und stets dafür kämpfte, weiterberücksichtigt zu werden. Heute muss ihm Rose derlei Ansagen nicht mehr machen, aber er weiß von allein: "Wenn ich nicht alles gebe, lässt er mich nicht spielen."
Bayern entthronen: Szoboszlai will zur Legende werden
Im Gegensatz zu vielen anderen nimmt er in Sachen Saisonziele auch kein Blatt vor den Mund. "Ich sage immer: Ich will Meister werden! Die Chance ist meiner Meinung nach immer noch da." Die Bayern endlich mal zu entthronen ist für ihn ein großer Ansporn. "Dann wären wir Legenden." Wichtig wäre dafür, vom Verletzungspech verschont zu bleiben. Mit Christopher Nkunku und Timo Werner mussten zuletzt wieder zwei Stammspieler schwerere Blessuren verkraften.
Schlägt RB den Favoriten Manchester City?
Eine absolute Sensation wäre ebenso das Weiterkommen gegen Manchester City in der Champions League. Szoboszlai hätte jeden Gegner gern gezogen, "nur City nicht." Das Team seines Ex-Kollegen Erling Haaland ist haushoch favorisiert, aber dem Norweger habe er schon geschrieben: "Wir kommen, um zu gewinnen."
"Machst du ihn rein?": Neymar wollte Szoboszlai verunsichern
Sein Selbstbewusstsein zeichnet ihn aus. Neymar kam einmal zu ihm, als er den Elfmeter gegen Paris schießen wollte, und fragte ihn, ob er treffe. Szoboszlai war überzeugt, antwortete trocken "Ja, klar", und verwandelte. Angespannt ist er selten, aber es kommt vor. Zum Beispiel beim Heimspiel gegen Dortmund. "Weil das Spiel sehr wichtig war. Es war das Debüt unseres neuen Trainers." Und dem hat er einen ordentlichen Schuss seines neuen Vertrauens schließlich zu verdanken.