Paukenschlag am Cottaweg Einen Tag vor Bayern-Duell: RB Leipzig wirft Max Eberl raus
Max Eberl sollte bei RB Leipzig eine Ära prägen. Nach nur 302 Tagen ist die Idee Geschichte, weil der Sportchef den Gerüchten um einen Wechsel zu Bayern München nicht energisch genug widerspricht.
Krachender Rauswurf zum Gipfeltreffen - nur 25 Stunden vor dem Bundesliga-Spitzenspiel RB Leipzig gegen den FC Bayern München hat RB mit einem harten Vorwurf die Trennung von Max Eberl verkündet.
Der seit längerer Zeit beim FC Bayern gehandelte Sportgeschäftsführer sei mit sofortiger Wirkung freigestellt, teilte der DFB-Pokal-Sieger am Freitagnachmittag mit: Grund sei „fehlendes Commitment“ mit dem Klub.
Eberl (50) war immer wieder bei den Bayern im Gespräch, er hatte aber erst am Mittwoch auf seinen bestehenden Vertrag bei RB verwiesen.
RB Leipzig feuert Max Eberl: Rouven Schröder übernimmt
„Es geht nicht um mich, sondern um das Topspiel der Bundesliga“, sagte Eberl vor dem Duell am Samstag (18.30 Uhr/Sky). Dass RB nun mitteilte, Eberls Freistellung geschehe „völlig unabhängig vom Kaderumbruch und den sportlichen Ergebnissen“, nährt Spekulationen.
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Die Sport Bild hatte zuletzt berichtet, Eberls Engagement beim Rekordmeister sei nur eine Frage der Zeit. Eberl pflegt ein exzellentes Verhältnis zu Uli Hoeneß, seine aktive Karriere hatte er in München begonnen. Zudem wohnt seine Lebensgefährtin in der bayrischen Landeshauptstadt.
Das führte intern zu Spannungen, vor allem dem mächtigen Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff dürfte Eberls Management der Causa Bayern überhaupt nicht gefallen haben. Der Ex-Leichtathlet hatte den Manager als Königslösung für 2,5 Millionen Euro bei dessen Ex-Club Borussia Mönchengladbach ausgelöst und mit mehr Macht ausgestattet, als sie RB-Architekt Ralf Rangnick je hatte.
Max Eberl und Oliver Mintzlaff: Es hat nicht gepasst bei RB Leipzig
Eberl stieg als erster Sportchef in die Geschäftsführer-Riege auf. In Schröder bekam er seinen Wunschkandidaten für den Posten des Sportdirektors und in Johann Plenge folgte ein CEO auf Mintzlaff, der das Rampenlicht scheut.
Mit 152 Millionen Euro gab RB Leipzig so viel Geld wie noch nie für Neuzugänge aus. Indes generierte der Club auch Einnahmen von 240 Millionen Euro – größtenteils mit Klauseln in Verträgen, die noch Mintzlaff gemacht hatte.
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Sportlich ist man mit der Entwicklung unter Eberl sehr zufrieden. Doch irgendwie wollte es mit der Liaison zwischen dem Ex-Profi und Leipzig nie so richtig passen.
Die Bayern hatten am Saisonende 2022/23 ihren Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic entlassen, der neue Sportdirektor Christoph Freund kam von Leipzigs Schwesterklub Red Bull Salzburg.
Oliver Mintzlaff entscheidet gegen Max Eberl: Das sind die Vorwürfe
Inwiefern zwischen Eberls Freistellung und einem möglichen Interesse des FC Bayern ein Zusammenhang besteht, blieb zunächst unklar. Nach Informationen der Bild-Zeitung, die am Freitag wie der kicker wenige Minuten vor Eberls Aus bereits berichtete, soll Red-Bull-Geschäftsführer Mintzlaff ein klares Bayern-Dementi vermisst haben.
Zudem gebe es den Vorwurf, Eberl habe sich zu selten in Leipzig aufgehalten. Sportdirektor Rouven Schröder übernimmt bei RB nun die sportliche Leitung.