Offener Streit zwischen Fanszene und Klub Zehn Minuten Boykott im Fanblock
Die aktive Fanszene von RB Leipzig und der Klub haben diverse Probleme miteinander. Das zeigte sich am ersten Spieltag in diversen Aktionen.
Leipzig – Die aktive Fanszene von RB Leipzig hat während der ersten zehn Minuten das Bundesligaspiel gegen den VfL Bochum boykottiert. Die Capopodeste blieben verwaist, es wurden keine Gesänge angestimmt. Erst nach knapp zehn Minuten kamen die organisierten Fans in den Sektor B und begannen lautstark mit dem Support.
Protestplakate im und rund um das Stadion
Der Stimmungsboykott ist eine Reaktion auf die Unstimmigkeiten zwischen Fans und Verein in den vergangenen Wochen. Unter anderem wurden vom Klub zahlreiche Hausverbote wegen Pyrotechnik-Vergehen bei Auswärtsspielen ausgesprochen. Zudem kündigte der Verein als Konsequenz an, dass ab sofort auswärts keine Choreografien mehr angemeldet werden, weil so Pyrotechnik in den Block geschmuggelt werden könnte. Eine geplante Heimchoreo anlässlich des 15. Geburtstags habe nicht stattfinden können, weil der Klub diese zu spät genehmigt habe, sodass die Materialien nicht mehr rechtzeitig bestellt werden konnten, heißt es aus der Fanszene.
Im Kern geht es darum, wie und ob Rasenballsport 15 Jahre nach der Gründung auch mit unbequemen Fans in den Dialog tritt und Lösungen gemeinsam mit der Fanszene sucht oder unliebsame Entwicklungen über harte Verbote regelt. Das ist legitim, erstickt aber das noch immer zarte Pflänzchen einer eigenen ultraaffinen Leipziger Fankultur.
Rund um das Stadion hingen Plakate mit der Aufschrift: „Für immer unbequem, ihr brecht uns nie!” und „Wir bleiben die Fans, die ihr nicht wollt!” Im Stadion hing ein Banner mit der Aufschrift: „Rasenballsport Leipzig – für uns Passion, für euch nur Fassade”.
Übrigens: In der kommenden Woche soll es Gespräche zwischen beiden Lagern geben.