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GOSENS MIT ProblemeN auf LINKSAußen Raum bei Nagelsmann-Debüt außen vor

Von sid, dpa, ukr 15.10.2023, 11:38
Kam gegen die USA nicht zum Einsatz: David Raum.
Kam gegen die USA nicht zum Einsatz: David Raum. (Foto: imago/Schüler)

Der aktuell einzige Spieler von RB Leipzig im Nationalteam war beim Neustart des DFB-Teams außen vor. David Raum saß beim 3:1 (1:1)-Testspielsieg in den USA 90 Minuten lang auf der Bank. Ex-RB-Trainer Nagelsmann hatte sich bei seinem Debüt als Bundestrainer für den Unioner Robin Gosens als Linksverteidiger entschieden. Doch der Neu-Berliner nutzte die Chance zumindest in der Defensive nicht, sich für die EM zu bewerben.

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Geschwindigkeits-Nachteile gegen Weah

Gegen den pfeilschnellen Weah war Gosens zu langsam und entfaltete lange auch keinen Druck nach vor. Immerhin steigerte er sich in der zweiten Hälfte merklich und bediente Füllkrug zum 2:1 (58.). Generell mangelt es in der DFB-Auswahl an Außenverteidigern auf Weltklasseniveau. Gosens ist ebenso wie Raum offensiv deutlich stärker als defensiv, Jonathan Tah tat sich in Abwesenheit des verletzten Benjamin Henrichs auf der anderen Seite in beide Richtungen schwer. „In der ersten Halbzeit haben wir in der Rückwärtsbewegung nicht alles richtig gemacht, auch ein paar individuelle Sachen falsch gemacht”, kritisierte der Bundestrainer. Mit Blick auf die Heim-EM muss er seinem Team noch die richtige Balance und die ideale Positionierung nach Ballverlusten vermitteln.

Bereits nach vier Minuten hatte der Ball im deutschen Tor, allerdings kam der Ex-Dortmunder Pulisic aus dem Abseits. Auch in der Folgezeit brauchte sich Rückkehrer Hummels in der Innenverteidigung über mangelnde Arbeit nicht zu beklagen. Der Dortmunder, der sein letztes Länderspiel im Juni 2021 beim EM-Aus im Achtelfinale gegen England bestritten hatte, überzeugte durch seine Spieleröffnung und Kopfballstärke. Nach seiner Gelben Karte kurz vor der Pause nach einem rüden Einsteigen musste der 34-Jährige bis zu seiner Auswechslung vorsichtiger agieren.

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Klare Spielidee unter Nagelsmann

Die Spielidee von Nagelsmann, der mit einem Altersschnitt von 28,97 Jahren auf Erfahrung setzte, war trotz der wenigen Trainingseinheiten im 4-2-2-2-System mit der Doppel-Zehn Florian Wirtz und Jamal Musiala sichtbar. Für viel Wirbel sorgte dazu der auch bei den Bayern seit Wochen auftrumpfende Sané, der neben Füllkrug im Sturm agierte und bei seinen Tempo-Dribblings nur schwer in den Griff zu bekommen war.

Hinter der Offensivreihe sicherten Kapitän Gündogan und Pascal Groß mit großer Präsenz ab. Groß war für den an einem grippalen Infekt erkrankten Kimmich ins Team gerückt. Der Bayern-Profi begab sich noch am Samstag auf die Heimreise nach München. „Er hat über 38 Grad Fieber. Da macht es keinen Sinn, ihn die ganze Zeit im Hotelzimmer zu lassen”, sagte Nagelsmann bei RTL.

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Füllkrug zunächst zu unpräzise

Groß hatte auch die erste Top-Chance der deutschen Mannschaft, als er nach Vorarbeit von Wirtz von der Strafraumgrenze den Pfosten traf (11.). Dazu hatte im ersten Durchgang Füllkrug zwei gute Chancen, war aber bei seinen Schüssen zu unpräzise (22. und 27.). Bei Füllkrugs zweiten Schuss leitete US-Keeper Matt Turner mit einem Abwurf gleich das Gegentor durch Pulisic ein, der den Ball unhaltbar für Marc-André ter Stegen in den Winkel setzte. Kurz zuvor hatte Pulisic versucht, einen Elfmeter herauszuholen, der mexikanische Schiedsrichter fiel auf die Schwalbe aber nicht herein. Einen Video-Schiedsrichter gab es bei der Partie nicht.

Noch vor der Pause durfte Nagelsmann aber doch sein erstes Tor als Nationaltrainer bejubeln. Gündogan war nach einer tollen Co-Produktion mit Sané zur Stelle und markierte den keineswegs unverdienten Ausgleich. Da schaute auch Nagelsmann schon glücklicher drein.

Vorentscheidung nach einer Stunde

Mit guten Chancen von Gündogan (46.) und Füllkrug (49.) begann die zweite Halbzeit. Der Wille, mit einem Sieg gegen den Weltranglisten-Elften in die Nagelsmann-Ära zu starten, war spürbar. Die deutsche Mannschaft war nun noch entschlossener und übernahm die Spielkontrolle. Verdienter Lohn war der Führungstreffer durch Füllkrug, der sein achtes Tor im zehnten Länderspiel markierte. Kurz darauf bereitete Füllkrug auch das dritte Tor vor, als er den Ball quer auf Musiala legte (61.). Es war die Vorentscheidung, danach brachte das DFB-Team den Sieg souverän ins Ziel.

„Wir haben uns nicht einen Sieg zusammengewürgt, sondern fußballerisch war es sehr gut. Wir haben sehr viele Chancen gehabt und verdient gewonnen”, bewertete Nagelsmann und fügte hinzu: „Ich hatte das Gefühl in der ersten Halbzeit, dass wir zu früh das Spiel entscheiden wollten. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Geduld.” Gündogan war ebenfalls zufrieden: „Mit dem Ergebnis und einer echt guten Leistung haben wir einen guten Start hingelegt. Ich hoffe, dass es von Spiel zu Spiel noch besser wird.”

Chance für Raum gegen Mexiko?

Nach dem Spiel ging es für den DFB-Tross gleich weiter nach Philadelphia, wo der umstrittene US-Trip am Mittwoch (2 Uhr) mit dem zweiten Testspiel gegen Mexiko abgeschlossen wird. Dann erhält sicher auch David Raum seine Bewährungschance.