Noten und einzelkritik Und wöchentlich grüßt das Murmeltier
Same procedure as every week: RB Leipzig kann in der Bundesliga ein Spiel einfach nicht über 90 Minuten konstant durchziehen. Gegen Mainz 05 baute das Team nach etwa 25 Minuten geschlossen ab. Das RB-Zeugnis.
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Leipzig – So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 1:2 (1:0) gegen Mainz 05 gesehen:
Peter Gulacsi: Konnte nur einen einzigen Ball parieren, den Schuss von Paul Nebel kurz vor dem 1:1. Danach beim 1:1 machtlos, das 1:2 sieht zwar haltbar aus, doch Bitshiabu setzt den Block nicht und bekommt den Ball durch die Beine, womit Gulacsi nicht rechnet. Note: 3,5.
Lutsharel Geertruida: Nicht wirklich in dieser Partie, Missverständnisse mit Vordermann Baku. Führte kaum Zweikämpfe. Wurde immer kraftloser und passiver in der zweiten Hälfte. Note: 4,5.
Willi Orban: War in der ersten Hälfte stark in den Zweikämpfen, baute in den zweiten 45 Minuten ab. Konnte die Hereingabe nach einer Fehlerkette beim 1:1, als er den Ball durch die Beine bekam, ebenso wenig verhindern wie die Vorarbeit des 1:2, als er herausrückte, aber nicht nah genug an Amiri dran war. War nicht gedankenschnell genug für das flotte, direkte Spiel der Mainzer am und im RB-Strafraum. Note: 4,5.
El Chadaille Bitshiabu: Begann mit einem Wackler im Spielaufbau unter Bedrängnis, zeigte aber nach vorn einiges. Toller scharfer und genauer Pass auf Sesko in den Sechzehner (23.), traut sich als einer der wenigen präzise Schnittstellenpässe zu. Verbockte dann aber in der zweiten Hälfte defensiv einiges. Leistete sich einen Stellungsfehler beim 1:1, sodass Orban herausrücken muss und stellte sich beim Zweikampf gegen Burkhardt dilettantisch an und ließ sich den Ball zum 1:2 durch die Beine spielen. Note: 4,5.
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Xavi-Vibes für 25 Minuten
Ridle Baku: War aktiv, führte viele Zweikämpfe und zog 51 Sprints an. Doch es kam kaum Zählbares dabei heraus. Sein Distanzschuss war eine der wenigen gefährlichen Situationen für RB in der zweiten Hälfte (78.). Note: 3,5.
Arthur Vermeeren: Begann gut und griffig, zeigte einen tollen Doppelpass mit der Hacke mit Xavi, baute dann aber völlig ab. Begleitete die Gegner beim 1:1 nur und fühlte sich für den Torschützen Amiri nicht zuständig und konnte Amiri auch vor dem 1:2 nicht stoppen. Note: 4,5.
Amadou Haidara: Und wöchentlich grüßt das Murmeltier. Starker Start in die Partie, schaltete sich beim 1:0 ganz vorn mit ein und hielt die Chance mit seinem Einsatz und unbedingtem Willen für Xavi warm. Hatte kurz darauf selbst die Großchance zum 2:0 (5.) und hatte eine schöne Balleroberung in gefährlicher Situation im letzten Drittel. Leistete sich dann aber vermehrt Patzer im Aufbau. Der kapitalste war die Szene vor dem 1:1, als Gulacsi gerade eine Großchance von Mainz pariert hatte und er den Ball klären musste, sich dabei aber verzettelte, ins Dribbling ging, statt eine der Situation angemessene Lösung zu finden und die Kugel wieder verlor. Note: 4.
David Raum: Hatte defensiv bereits in der ersten Hälfte Probleme auf der linken Leipziger Abwehrseite, wo Mainz zu einfach Steckpässe in die letzte Reihe spielen konnte. War insgesamt passiver als gewohnt, defensiv gebunden und kam gar nicht zu seinen gefürchteten Läufen über den linken Flügel. Zog nur in den Schlussminuten noch einmal an. Note: 3,5.
Xavi Simons: Traf nach 58 Sekunden zum 1:0 und erzielte eines der schnellsten Tore in der RB-Geschichte überhaupt. Bekam durch den Treffer kurzfristig Selbstvertrauen, herrliches Direktspiel im Strafraum auf Haidara (5.), versprühte wieder Xavi-Vibes, Selbstvertrauen und Leichtigkeit schienen zurück. Wurde aber bereits in der ersten Hälfte unkonzentrierter, verdribbelte sich bisweilen, schmiss sich in zahlreiche Zweikämpfe, rieb sich dabei aber auch auf. Tauchte in der zweiten Hälfte komplett ab. Note: 3.
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Lois Openda: Bereitete Xavis Tor vor, legte den Ball gut quer, mit etwas Glück kam er bei Haidara an. Doch dem Belgier fehlt gerade Klarheit und Fokus im Spiel. Symptomatisch: Bei einem der wenigen vielversprechenden Konter übers Zentrum in der zweiten Hälfte hielt er viel zu lange den Ball und ließ ihn sich schließlich abnehmen, anstatt vorher abzuspielen. Arbeitete zu Beginn defensiv fleißig mit, kam aber selbst kaum zu Abschlüssen. Note: 4,5.
Benjamin Sesko: War mit fünf Torschüssen noch der gefährlichste Leipziger. Erste gefährliche Aktion nach Bitshiabu-Pass (23.), als der Ball neben den linken Pfosten trudelte. Hatte zwischen 25. und 80. Minute kaum Bindung zum Spiel, um gefährlich zu werden, es fehlte das Übergangsspiel. Gefährlichster Abschluss in der Schlussphase, als Zentner Sesko Distanzschuss parierte (89.). Note: 3,5.
Kevin Kampl (59.): Vermochte es nicht, das Spiel an sich zu reißen und RB zu mehr Dominanz zu verhelfen. Note: 4*
Nicolas Seiwald (59.): Machte seine Sache als rechter Innenverteidiger ordentlich, griffiger als Geertruida. Note: 3*
*Wir benoten nur Spieler, die bis zur 70. Minute zum Einsatz kamen.