Die RB-Profis in der einzelkritik Starkes Ensemble und zwei Solo-Tänzer
So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 6:0 (4:0) gegen den 1. FC Köln gesehen:
Janis Blaswich: Stand in der Restverteidigung höher positioniert als gegen Belgrad, fing früher Bälle ab und spielte noch mehr mit. Ugewohnte Unsicherheit nach dem Pfostentreffer von Waldschmidt, als ihm der Ball im Fünf-Meter-Raum aus den Händen gleitet und Blaswich den Kölner so eine zweite Chance ermöglicht (34.). Starke Parade gegen Selke beim Konter der Kölner (54.). Note: 3.
Mohamed Simakan: Auch als rechter Halbverteidiger in der Dreierkette eine starke Leistung des Abwehrmannes. Hatte zu Beginn eine gute Kopfballchance (12.), kassierte aber eine frühe Gelbe Karte, als er seinem Gegenspieler zu ungeschickt in die Hacken lief. Riskanter Rückpass auf Blaswich genau aufs Tor, bei dem den Fans der Atem stockte. Wenn es die Situation zuließ, schaltete er sich mit nach vorn ein. Note: 2,5.
Lukas Klostermann: Führte RB zum ersten Mal als Kapitän aufs Feld und musste hinterher einen ausgeben. Machte eine äußerst stabile Partie im Zentrum der Dreierkette. Meist sicher gegen Selke & Co., hielt in den körperlichen Duellen dagegen und war aufmerksam zur Stelle, wenn es was zu klären gab. Strahlte Ruhe aus und wird noch wichtig werden, wenn Simakan oder Lukeba mal eine Pause brauchen. Note: 2,5.
Castello Lukeba: Spielt mittlerweile einen super sicheren Part, unauffällig im besten Sinne. Ließ gegen Köln überhaupt nichts anbrennen. Gefühlt fehlerlos. Note: 2.
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Benjamin Henrichs: Stand in der neuen Abwehrformation bei Ballbesitz extrem hoch, meist auf Linie der Stürmer und hatte in der Abwehr nicht sonderlich viel zu tun. War immer wieder am gegnerischen Strafraum zu finden und flankte durch den gesamten Strafraum auf Raum, der zum 3:0 traf. Zeigte, dass er auch Freistöße (64.) und gefährlich aus der zweiten Reihe (68.) schießen kann. Schönes Dribbling und Flanke auf Openda in der zweiten Hälfte. Top-Spiel des Nationalspielers. Note: 2.
Amadou Haidara: Brachte RB mit seinem Einsatz erst in den Gala-Modus, als er giftig nachsetzte und zum Lohn einen Elfmeter herausholte, weil Waldschmidt ihn ungestüm mit zu Boden riss (15.). War auch vor dem 2:0 der Balleroberer. Haidaras bestes Spiel in dieser Saison, kommt wieder in den Rhythmus. Note: 2,5.
Xaver Schlager: Musste erst in Spiel finden, hatte in der Anfangsphase mehrere schwächere Pässe oder Chipbälle dabei. Wie gegen Belgrad war bei Kölns Pfostenchance auch diesmal das Loch im Mittelfeld zu groß (34.), da Schlager einen Tick zu offensiv unterwegs war. Danach tadellos, versuchte immer mal wieder, selbst zum Abschluss zu kommen, kam aber nicht durch. Note: 3.
David Raum: Um es mit Marco Rose zu sagen: Da war wenig „Verschnitt” dabei. Lieferte vier Torschussvorlagen und traf selbst nach aufmerksamem Laufweg bis wenige Meter vors Tor beim 3:0 (43.). Die Rolle als hoch postierter – wenn auch nicht ganz so hoch wie Henrichs – Schienenspieler passt besser zu ihm als der Linksverteidiger in der Viererkette. Note: 2.
Xavi Simons: Wow, was für ein Auftritt! Legte nochmal an Präsenz zu, forderte jeden Ball und strotzte vor Selbstvertrauen und Spielfreude. Zog gleich zu Beginn aus der Luft mit Vollspann ab (6.) und glänzte mal rechts, mal links im Mittelfeld, wo er schönes Zusammenspiel mit Raum zeigte. Verpasste nur einmal direkt abzuziehen, wo er es zu schön machen wollte (26.). Weltklasse-Zuspiel mit dem Außenrist auf Openda, tolles direktes Spiel. Traumvorlagen auf Openda zum 2:0 und 4:0, jede Ballbewegung und Körpertäuschung waren eine Augenweide. Hat nun zehn Scorerpunkte. Hätte selbst noch zum möglichen 5:0 treffen könne, verzog aber leicht. Note: 1.
Lois Openda: Schöner Abschluss gleich zu Beginn nach Chip von Henrichs, als Schwäbe mit den Fingerspitzen rettete (3.). War zielstrebiger und direkter als sonst, verwertete Xavis Traumvorlagen zum 2:0 (40.) und 4:0 (45.+3) kongenial. Hatte starke erste Kontakte und fand immer die richtige Lücke, um zum Abschluss zu kommen. War dann in der zweiten Hälfte etwas zu gierig aufs dritte Tor, als er selbst schoss, obwohl Xavi freistand (53.). Note: 1,5.
Timo Werner: Schaltet sich bei seinem ersten Startelfeinsatz seit dem ersten Saisonspiel ballgewandt in den Aufbau ein, war viel unterwegs und traf sicher vom Punkt. Vergab dann die Großchance zum möglichen 5:0 allein vor Schwäbe (47.). Gute Aktion kurz darauf, als er den langen Ball gut aus der Luft nahm, doch Schwäbe hielt wieder (52.). Musste mit Augenproblemen, wie Rose erklärte, runter. Ein Auftritt, der Werner selbst und RB Mut macht. Note: 2,5.
Christoph Baumgartner (63.): Belohnte sich in der Schlussphase mit seinem ersten Treffer für RB. Toller Schlenzer aus 25 Metern. Lieferte auch due Vorlage zum 5:0. Ist immer eine Belebung, wenn er ins Spiel kommt. Darf in Wolfsburg sicher mal beginnen. Note: 2.
Dani Olmo (63.): Musste nach nur drei Minuten auf dem Platz wieder raus. Verdacht auf Schulterverletzung. Bittere Geschichte inmitten der Gala-Stimmung bei RB. Note: -.
Fabio Carvalho (69.): Wurde überraschend für Olmo eingewechselt und hatte eine Großchance zum möglichen 5:0. Guter Auftritt des quirligen Portugiesen, der auch langsam ins RB-Spiel findet. Note: 2,5.*
* Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.