Reaktionen nach der Pleite in Graz „Es ärgert mich maßlos”
RB Leipzigs Trainer Marco Rose ging nach dem peinlichen 0:1 in Graz so hart mit seiner Mannschaft ins Gericht wie noch nie in dieser Saison. Die Reaktionen:
Leipzig/Klagenfurt/ukr – Das sind die Reaktionen der Protagonisten nach dem peinlichen 0:1 (0:1) von RB Leipzig zum Abschluss der Champions-League-Ligaphase bei Sturm Graz:
Marco Rose (Trainer RB Leipzig): „Insgesamt haben wir eine schwache und enttäuschende Champions-League-Saison gespielt. Wir gehen jeden Tag auf Arbeit, um Spiele zu gewinnen. Dafür stehen wir jeden Morgen auf. Und da stellen wir uns einfach nicht gut genug an. Heute mit einem guten Ergebnis nach Hause zu fahren, das hätte uns etwas geben können. So setzen wir uns wieder selbst unter Druck, es ist wieder Dampf auf dem Kessel.”
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Rose: „Kein Gefühl dafür, was es braucht, um Spiele zu gewinnen”
Rose weiter: „Wir schaffen es nicht, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was es braucht, Spiele zu gewinnen. Zum Beispiel Standardsituationen top zu Ende zu verteidigen und torgefährlicher zu werden. Dominanz ist das eine, Torgefahr das andere. Wenn man sieht, wie unsauber wir sind, wie viele Flanken auf den Köpfen des Gegners landet, wie viele Pässe unsauber kamen und wie wenig in dann am Ende in der Box an Torgefahr herausspringt, ist das zu wenig. Das ärgert mich, das ist schwach. Das war alles sehr ordentlich, aber ordentlich ist halbgar. Es ärgert mich maßlos, dass wir heute wieder hier sitzen und kein Erfolgserlebnis kommentieren können. Bei allem Respekt vor Sturm – dafür sind nur wir verantwortlich.”
Jürgen Säumel (Trainer Sturm Graz): „Wir haben eine der besten deutschen Mannschaften geschlagen, eine Mannschaft, die regelmäßig in der Champions League spielt, und ich bin wirklich stolz auf die Mannschaft für diese Leistung. Wir wollten heute Abend etwas aktiver sein, um uns gegen sie durchzusetzen. Wir sind kompakt geblieben und haben aggressiv gespielt, daher denke ich, dass es gut geklappt hat und wir den Sieg verdient haben.
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Baumgartner: „Persönlich sehr angefressen”
Willi Orban (Kapitän RB): „Wir wollten eigentlich mehr über die Außen kommen, aber das haben wir nur ganz selten geschafft. Wir waren sehr unruhig und unsauber im Spiel mit dem Ball. Unterm Strich haben wir nicht mehr verdient. Das war kein gutes Jahr von uns international. Am Ende kriegst du immer das in der Tabelle, was du verdienst. Ich glaube, dass wir auf dem Niveau gesehen haben, dass wir noch viel Progressionspotenzial haben. Vor allem im Spiel mit dem Ball war das in vielen Spielen viel zu wenig. Klar hatten wir nicht das große Losglück. Aber drei Punkte nach acht Spielen sind natürlich zu wenig.”
Christoph Baumgartner (Offensivspieler RB): „Wir sind brutal enttäuscht. Sturm Graz hat alles reingeworfen, sie waren aggressiv. Wir waren über 90 Minuten nicht zwingend genug, bekommen aufgrund einer Standardsituation ein blödes Gegentor. Das reicht nicht für die Champions League. Es war ein unglücklicher Auftritt von uns, auch ich muss mindestens ein Tor machen. Von daher bin ich persönlich sehr angefressen. Es war das siebte Spiel, wo wir knapp dran waren, aber wieder nichts geholt haben. Wir haben nur drei Punkte auf dem Konto, das reicht einfach nicht. Jetzt müssen wir auf Samstag schauen, damit wir nächstes Jahr auch wieder in der Champions League spielen können.”
Seiwald: „Bei mir überwiegt der Frust”
Nicolas Seiwald (Defensivspieler RB): „Sturm Graz hat uns heute ganz schön gefordert. Sie sind in jeden Zweikampf gegangen. Wir haben dagegen zu wenig Chancen herausgespielt. Es fehlt in der Saison einfach an Konstanz. Es geht ständig auf und ab. Wir bekommen unsere Leistung nicht regelmäßig auf den Platz. Das ist schon bitter. Bei mir überwiegt heute der Frust.”
Arjan Malić (Außenverteidiger Sturm Graz): „Wir haben Standardsituationen geübt, also bin ich einfach zum hinteren Pfosten gegangen und habe gesehen, dass der Ball tatsächlich in meine Richtung kam. Ich habe versucht, den Ball über die Linie zu bringen, aber er ging direkt auf den Torwart. Zum Glück kam er zu mir zurück. Danach erinnere ich mich nur noch daran, wie ich die Gesichter meiner Mannschaftskameraden gesehen habe, die jubelnd zu mir gerannt sind. Es war ein toller Moment, mein erstes Tor in der Champions League zu erzielen.”