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„Null Torgefahr” Leipzig-Coach Rose sauer auf seine Spieler

Mit einer Niederlage gegen Graz verabschiedet sich Leipzig aus der Champions League. Der Trainer findet danach klare Worte und kritisiert seine Spieler deutlich wie nie.

30.01.2025, 08:05
„Dominanz ist das eine, Torgefahr das andere”: Yussuf Poulsen und Lois Openda brachten Graz kaum in Gefahr.
„Dominanz ist das eine, Torgefahr das andere”: Yussuf Poulsen und Lois Openda brachten Graz kaum in Gefahr. (Foto: imago/GEPA Pictures)

Leipzig/Klagenfurt/dpa/ukr – RB Leipzigs Trainer Marco Rose hat nach dem blamablen Abschied aus der Champions League seine Spieler deutlich kritisiert. „Wir schaffen es nicht, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was es braucht, um Spiele zu gewinnen. Zum Beispiel Standardsituationen top zu Ende zu verteidigen und torgefährlicher zu werden. Dominanz ist das eine, Torgefahr das andere”, ärgerte sich der 48-Jährige nach dem 0:1 bei Sturm Graz mit brüchiger Stimme. Mit nur einem Sieg aus acht Spielen schied Leipzig als 32. von 36 Teams aus.

Eigentlich hatten sich die Leipziger in Klagenfurt Selbstvertrauen für die Bundesliga holen wollen; am Samstag (18.30 Uhr/Sky) tritt das Team bei Union Berlin an. Doch das misslang völlig. „Wenn du null Torgefahr aus dem Spiel heraus entwickelst, dann wird es schwer, Spiele zu gewinnen”, sagte Rose spürbar aufgebracht. „Und wenn du dann bei einem Standard pennst, dann verlierst du Spiele.”

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Rose: „Das ärgert mich, das ist schwach”

Graz hatte das einzige Tor des Spiels durch Arjan Malic nach einer Ecke erzielt. Leipzig hat seit Wochen Probleme im eigenen Ballbesitz. Tore erzielen die Sachsen oft nur dank der individuellen Klasse der Spieler, doch auch die fehlte gegen Graz. „Wir haben es wieder nicht geschafft, das auf den Platz zu bringen, wofür wir jeden Tag arbeiten und morgens aufstehen”, sagte Rose.

Er warf seinen Spielern Unsauberkeit bei Flanken und Pässen vor. „Das ärgert mich, das ist schwach”, so Rose. Insgesamt sei das zwar „alles sehr ordentlich” gewesen, „aber ordentlich ist halbgar”. Rose wurde so deutlich wie nie in seiner Amtszeit in Leipzig und räsonierte: „Es ärgert mich maßlos, dass wir heute wieder hier sitzen und kein Erfolgserlebnis kommentieren können. Bei allem Respekt vor Sturm – dafür sind nur wir verantwortlich.” Nun, sagt Rose unumwunden, habe sich die Mannschaft „wieder selbst „unter Druck” gesetzt, „es ist wieder Dampf auf dem Kessel.”

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Rose unter Druck

Vor allem aber setzen die Spieler durch den blutleeren und strukturlosen Auftritt am Wörthersee auch ihren Trainer unter Druck. Die Kritik an Rose im Umfeld des Klubs wird nicht geringer werden. Bereits Ende des vergangenen Jahres, als man im November kein einziges Spiel gewann und dann im Dezember zu Hause 1:5 gegen den VfL Wolfsburg verlor, stand Rose vor dem Aus. Damals setzte sich dem Vernehmen nach Jürgen Klopp, globaler Fußballchef des Red-Bull-Konzerns, für seinen früheren Spieler ein. Und auch RB-Sportchef Marcel Schäfer hielt an Rose fest.

In der Winterpause betonte Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff mehrfach, man wolle mit Rose weiterarbeiten. Am Ende der Saison soll dann eine Analyse erfolgen. Allerdings könnte es doch zu einer vorzeitigen Trennung kommen, da keine Entwicklung der Mannschaft zu sehen ist. Als Interimstrainer stünde laut Sport-Bild der gerade für das Klopp-Team verpflichtete Zsolt Löw bereit. Im Sommer gelten neben Roger Schmidt vor allem Sebastian Hoeneß (VfB Stuttgart) und Oliver Glasner (Crystal Palace) als Wunschtrainer.

Rose: „Verliere nicht die Nerven, verfalle nicht in Hektik”

Rose versucht in diesen stürmischen Wochen, die Ruhe zu bewahren. „Ich verliere nicht die Nerven oder verfalle in Hektik. Aber ich muss die Dinge so ansprechen, wie sie sind und sich darstellen”, betonte der gebürtige Leipziger. „Es reicht eben nicht, ein paar Chancen zu haben oder bisschen dominant zu sein – wir müssen Fußballspiele gewinnen.”