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Rückfall in alte Muster Keine Kontrolle, keine Körner: Orban schlägt Alarm

RB Leipzigs Kapitän legte nach dem unnötigen 1:2 in Stuttgart schonungslos den Finger in die Wunde. Der Routinier machte gleich verschiedene Baustellen aus, mit denen RB auch im neuen Jahr weiter zu kämpfen hat. Trainer Marco Rose sah das Spiel und das Gesamtbild deutlich positiver.

Von Ullrich Kroemer 16.01.2025, 12:24
Angefressen: Willi Orban.
Angefressen: Willi Orban. (Foto: imago/DeFodi Images)

Stuttgart – Die Analysen zweier entscheidender Protagonisten von RB Leipzig gingen am Mittwochabend nach dem 1:2 beim VfB Stuttgart durchaus auseinander. Trainer Marco Rose mochte im Erdgeschoss des neuen, imposanten und 60.000 Zuschauer fassenden Stuttgarter Stadions kurz vor Mitternachtvon einem Zusammenbruch seiner Mannschaft in der zweiten Hälfte nichts wissen. „Über 90 Minuten sehe ich heute keinen Rückfall”, sagte er. Dass das Spiel in der zweiten Hälfte dahin ging, habe vor allem mit dem starken Gegner zu tun.

„Der Teufel liegt im Detail, wir haben die Bälle nicht mehr gut genug festgemacht”, anaylsierte der Trainer. Er nannte Stuttgarts Nick Woltemade als Rolemodel, der Bälle gehalten habe und für Entlastung gesorgt habe, wodurch seine Teamkollegen nachrücken konnten. „Wir hatten eine Phase, in der uns das nicht gelungen ist”, bilanzierte Rose. Er habe vor allem in der Phase des Stuttgarter Powerplays mit dem Doppelschlag binnen zehn Minuten zwei, drei Dinge gesehen, „die wir aufarbeiten müssen, damit wir solche Spiele in Zukunft gewinnen. Dort wollen wir konstanter werden über 90 Minuten.”

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Rose: „Richtung stimmt”

Doch Leipzigs Fußballlehrer bestärkte seine Spieler vor allem auf dem Weg des Neustarts in 2025. Er habe „richtig gute Leistungen gesehen” und hob explizit die Abwehrkette und beide Sechser hervor, die „Topleistungen” gebracht hätten. Grundsätzlich, so der Coach, stimme die „Richtung, mit der Energie und Intensität, der Art und Weise, wie wir auftreten wollen”.

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Roses Kapitän Willi Orban legte den Finger deutlich schonungsloser in die Wunde. „Wir haben in der zweiten Hälfte kopflos agiert, wollten vielleicht zu viel, haben ein Hin und Her entstehen lassen und den Kürzeren gezogen. Da war deutlich mehr drin”, sagte der Spielführer ohne Umschweife.

Orban: „Aktuell limitiert”

Orban, der auch wenn es brennt klare Worte findet, konkretisierte: „Uns geht die Kontrolle im Mittelfeld in der zweiten Hälfte ab, wir hatten viele einfache Ballverluste, haben den Gegner nicht mehr durchbewegt, was du brauchst, damit sie Meter machen müssen. Das war zu einfach und zu naiv”, sagte Orban freundlich und ruhig, aber bestimmt. „Es ist schon auffällig, dass wir aktuell limitiert sind und nicht die nötige Dominanz und Präsenz im Zentrum haben, um uns mehr Kontrolle zu erarbeiten.”

Zudem machte Orban auch ein konditionelles Problem aus. Es sei „ein Riesenthema”, dass „viele Spieler nicht auf Toplevel” agieren. „Das macht es schwierig, 90 Minuten volle Power zu gehen – gerade mit der Idee, die wir haben, im neuen Jahr phasenweise sehr hoch und mannorientiert zu pressen. Dazu brauchst du absolute Physis, die wir in der Hinrunde selten hatten.”

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Orban: „Körner und Qualität von der Bank fehlen”

Aufgrund des kleinen Kaders und der Vielzahl an Verletzten könnten Rückkehrer gar nicht richtig darauf vorbereitet werden, auf das Toplevel zu kommen. „Wir müssen daran arbeiten, dass jeder auf sein Toplevel kommt und eine Basis hat”, forderte er. So hätten auch in Stuttgart gut sichtbar in der zweiten Hälfte „die Körner, auch Qualität von der Bank. Aber wir haben einen so kleinen Kader, du kannst vorn nicht viel wechseln”, ärgerte sich der Spielführer.

Insgesamt deutete er das Spiel als „kleinen Rückschlag, wir haben uns viel vorgenommen und stehen mit leeren Händen da.”