Ruhepol für die Abwehr Geertruida vor RB-Premiere in der „Königsklasse”
Der Zugang hatte nur zwei Trainingstage und fügte sich sofort so abgeklärt in den Abwehrriegel ein, als spiele er schon ewig für RB. Gegen Atlético dürfte er direkt wieder gefragt sein.
Leipzig – Lutsharel Geertruida hatte nicht viel Zeit, sich auf den neuen Spielstil einzustellen und sich an die Kollegen zu gewöhnen. Doch es dauerte keine zwei Minuten, bis der niederländische Zugang bei seiner Premiere für RB gegen Union (0:0, Einzelkritik und Noten) einen typischen Leipziger Spielzug zeigte. Der Mann, der rechts in der Dreierkette begann, spielte einen Diagonalball auf seinen Freund und Landsmann Xavi Simons, der schnell zum durchstartenden David Raum durchsteckte.
Leider blieb die Szene eine der wenigen gefährlichen Situationen vor dem Union-Tor. Doch der neue Mann überzeugte defensiv wie offensiv auf Anhieb. Der 24-Jährige hatte nach seinem Last-Minute-Transfer von Feyenoord Rotterdam und den Länderspielen mit Oranje lediglich zwei Trainingseinheiten mit den Leipzigern absolviert. Trainer Marco Rose, der nicht gerade für Experimente bekannt ist, zögerte nicht und beorderte den bulligen 1,84-Meter-Mann direkt in die Startelf.
Lob der Defensivkollegen für Geertruida
Geertruida – gesprochen: Cheertrauda – agierte so abgeklärt und präsent, dass man meinen konnte, der gebürtige Rotterdamer spiele schon ewig bei RB. „Er hat ein sehr starkes Spiel gemacht”, lobte Kapitän und Keeper Peter Gulacsi. „Man hat gesehen, dass er stark in den Zweikämpfen ist, Ruhe am Ball und einen guten Spielaufbau hat. Er wird uns sicher guttun.”
Sein Nebenmann Lukas Klostermann, der sonst kein Wort mehr verliert als nötig, zollte dem etwa 18 Millionen plus Boni teuren neuen Kollegen Respekt. „Das war nicht so einfach für ihn, das waren in einer halben Woche sehr viele Informationen, die er mitbekommen hat”, sagte Klostermann. „Lob an ihn, er macht auch abseits des Platzes einen sehr sympathischen Eindruck. Ich glaube, dass er sich bei uns schnell zurechtfinden wird.”
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Rose: „Nötige Erfahrung und Klasse”
Bereits gegen Atlético Madrid (Do., 21 Ihr) könnte Geertruida erneut in der Startelf stehen, denn die „Colchoneros” spielen wie auch die vergangenen Gegner Leverkusen und Union mit einer Dreierkette. Gut möglich, dass Rose den neuen Mann gegen Union sofort Spielpraxis geben wollte, weil er ihn auch in der Champions League sofort braucht. „Man sieht einfach, dass er die nötige Erfahrung und die nötige Klasse hat”, lobte auch Rose. „Er spielt einen ganz ruhigen Ball.”
Wenn er das Spiel noch mehr verinnerliche und sich die Konkurrenzsituation insgesamt weiter verschärfe, „können wir da einen absoluten Mehrwert daraus ziehen”, so der Trainer.