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RB-Einzelkritik gegen Union Kreativflaute in der Offensive

RB Leipzigs Offensivsspielern fehlt ohne viel Vorbereitung nach der EM noch Rhythmus und Abstimmung. Einzelkritik und Noten.

Von Ullrich Kroemer 15.09.2024, 09:27
Unsanft gestoppt: Xavi Simons.
Unsanft gestoppt: Xavi Simons. (Foto: imago/Picture Point LE)

Leipzig – So haben wir die Spieler von RB Leipzig beim 0:0 gegen den 1. FC Union Berlin gesehen:

Peter Gulacsi: Bekam in der ersten Hälfte keinen einzigen Schuss aufs Tor. War dann zur Stelle, als plötzlich erst Rothes Kopfball hart aufs Tor kam (58.), und lenkte diesen reaktionsschnell über die Latte (58.), danach auch gegen Leite da (59.). Machte sich gegen Vertessen breit und provozierte, dass der Belgier leicht verzog. Note: 2.

Lutsharel Geertruida: Der Zugang hatte gerade zwei Mal mit dem Team trainiert und stand direkt in der Startelf. Ausgesprochen sichere Partie auf der rechten Halbverteidigerposition in der Dreierkette, war sofort Teil des Teams, wirkte, als sei er schon ewig dabei. Zu Beginn gutes Zusammenspiel mit Xavi auf der rechten Seite, hat den Blick für Steckpässe und diagonale Verlagerungen. Lieferte offensiv eine scharfe Hereingabe nach Freistoß, als er sich auf die linke Seite in den Strafraum geschlichen hatte. Note: 2,5.

Lukas Klostermann: Zentraler Abwehrspieler in der Dreierkette, ohne Fehl und Tadel, pass- (91 Prozent) und zweikampfstark (100 Prozent). Packte auch mal die Grätsche aus, wenn es Not tat. Aufmerksam und wach, hatte viele Ballkontakte. Note: 2,5.

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Castello Lukeba: Wirkte zu Beginn etwas unsicher und unabgestimmt mit Gulacsi, als er ein, zwei Wackler drin hatte. War dann schnell stabil und wieder gewohnt präsent. Note: 3.

Benjamin Henrichs: Durfte sich als rechter Schienenspieler offensiv einbringen, war agil, hatte gallige Balleroberung dabei, die zum Beispiel zu einem starken Pass zum Konter auf Openda führten. Bei den Abschlüssen fehlt ihm Schusstechnik und Selbstvertrauen, viele Bälle verzieht er, sein gefährlichster Abschluss wurde abgefälscht (44.). Muss sich in dieser Position noch mehr und zwingender vorn einbringen. Note: 3.

Kampl agil, Haidara ohne Impulse

Kevin Kampl: Bestätigte seine Topform gerade. Zeigte eine Übersteiger-Aktion im Sechzehner (19.), bei der er knapp verzog. War agil, top Passquote und ließ sich auch in den Zweikämpfen nicht abschütteln. Agil, ließ sich nach links abkippen, um die Seite zu überladen. Note: 2,5.

Amadou Haidara: Nach seiner Gehirnerschütterung noch nicht wieder in alter Form. Zeigte zwei Distanzschüsse (28., 45.). Sonst zu wenig Impulse aus dem zentralen Mittelfeld von ihm. Musste nach 65 Minuten raus. Note: 3,5.

David Raum: War auf der linken Seite viel unterwegs und flankte häufig nicht ungefährlich, fand aber keinen Abnehmer. Zeige zu Beginn einen guten, tiefen Laufweg nach Xavi-Zuspiel. Davon hätte es mehr gebraucht. Begleitet Rothe nur bei dessen Top-Kopfballchance nur, war nicht am Mann (58.). Zeige einen starken Freistoß, in der Nachspielzeit, den Rönnow parierte (90.+1). Note: 3.

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Xavi Simons: Hatte zu Beginn einige gute Szenen, als er Raum nach Verlagerung von Geertruida mit einem Steckpass bediente, tauchte dann aber zu lange ab und wurde erst wieder Mitte der zweiten Hälfte aktiver. Ein Abschluss ans Außennetz (55.), ein feiner Heber auf Henrichs (66.), eine abgefälschte Flanke landet auf dem Querbalken (68.). Lief sich generell jedoch zu häufig fest, hielt zu lange den Ball und verpasste die Abspielmöglichkeiten. Ist noch deutlich von der Topform des vergangenen Jahres und der Effizienz bei der EM entfernt. Note: 3.

Schwaches Sturmduo

Lois Openda: Kein guter Tag für den Belgier. Vergab den ersten Abschluss zu eigensinnig neben das Tor (13.), als eine Hereingabe besser gewesen wäre. Umkurvte nach Raum-Flanke drei Gegenspieler, aber schloss dann zu mittig ab. Tauchte in der zweiten Hälfte lange gar nicht gefährich auf und vergab den erst selbst geschundenen und schmeichelhaften Elfmeter dann doch recht kläglich, muss man konstatieren. Note: 4,5.

Benjamin Sesko: Der Dauerknipser der vergangenen Rückrunde sucht in der Bundesliga noch seine Form. Der lange Stürmer kam nach seinem Dreierpack im Nationalteam überhaupt nicht ins Spiel, hatte lediglich einen Torschuss. Ließ in der zweiten Hälfte mal seine technische Qualität aufblitzen, als er sich auf engem Raum auf der rechten Seite dribbelte, doch das wurde nicht gefährlich. Nach 65 Minuten war für ihn Schluss. Note: 4.

Arthur Vermeeren (66.): Erster längerer Einsatz für den jungen Belgier. Brachte sofort Zug rein im Freilaufverhalten und holte direkt nach seiner Einwechslung eine Ecke heraus. Hielt das Niveau jedoch nicht. Gewann seine Zweikämpfe nicht und leistete sich einen Fehlpass auf Geertruida. Blockte Haberers Schuss zur Ecke. Note: 3,5.

Antonio Nusa (66.): Ist einfach ein feiner Fußballer, das sieht man bei jeder Bewegung, wenn er am Ball ist. Brachte in einer Szene Gefahr, als er dribbelte und den Ball stark hielt. Hätte es verdient, mal von Beginn an zu spielen, weil er spielerisch den Unterschied machen kann. Note: 3.

*Wir bewerten nur Spieler, die vor der 70. Minute eingewechselt wurden.