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RB LeipzigSo denkt Hansa Rostocks Coach Härtel über Pokalgegner RB Leipzig: "Weit davon entfernt, ein Traditionsverein zu sein“

Von Thomas Fritz 13.11.2021, 11:47

Er war ein Jahr lang Trainer der U19 von RB Leipzig, wuchs in der Messestadt auf und hat durch seine in der Nähe Leipzigs lebenden Eltern immer noch Kontakte in die Region. Trotzdem hielt sich die Freude bei Hansa Rostocks Trainer Jens Härtel über das Duell gegen RB im Achtelfinale des DFB-Pokals am 19. Januar in Grenzen. "Wenn es ein Heimspiel gewesen wäre, wäre es sicherlich noch mal was anderes gewesen. Aber so ist es äußerst unglücklich“, sagte der gebürtige Rochlitzer dem Sportbuzzer. „Gefreut haben wir uns nicht. Ich freue mich auf die Stadt, dass ich mal wieder Richtung Heimat komme. Aber aus sportlicher Sicht ist es mit das Schwierigste, was man kriegen konnte.“

Wechsel zu RB Leipzig für Jens Härtel „ein Schritt nach vorn“

Der damalige Sportdirektor Ralf Rangnick hatten den aufstrebenden Trainer 2013 vom Regionalligisten Berliner AK an den Cottaweg geholt. „Damals war alles noch im Werden und noch lange nicht auf dem Niveau, auf dem es jetzt ist. Wir haben uns noch im Container umgezogen, die erste Mannschaft hat in der 3. Liga gespielt“, erinnert sich Härtel. Obwohl er mit der U19 in die A-Junioren-Bundesliga aufstieg, kehrte er wegen Unstimmigkeiten mit Rangnick nach nur einem Jahr RB wieder den Rücken. „Das Vertrauen war gegenseitig nicht zu hundert Prozent da. Wir hatten in manchen Dingen unterschiedliche Ideen, Auffassungen oder Herangehensweisen“, erklärt Härtel. Danach trainierte er den 1. FC Magdeburg, bevor er 2019 die Hansa-Kogge übernahm.

Der Wechsel zu RB Leipzig sei eine bewusste Entscheidung gewesen, sagte der 52-Jährige dem Sportbuzzer. Und "ein Schritt nach vorn", von dem der Ex-Profi (u.a. 1. FC Lok/FC Sachsen Leipzig) bei seinen weiteren Stationen enorm profitierte. „Ich habe das gern gemacht, ich hatte da Lust drauf. Das war meine Stadt, ich bin da groß geworden. Ich finde die Stadt schön, und bin gern da", so Härtel, der in der U19 auch Nationalspieler Joshua Kimmich für zwei Spiele trainieren durfte.

Hansa Rostocks Coach Jens Härtel: RB Leipzig für die Stadt "ein Geschenk"

Der Aufstieg von RB sei für die Stadt „ein Geschenk“, sagt Härtel. „Dass es angenommen wird, zeigen die Zuschauerzahlen. Das Stadion ist immer gut ausgelastet. Das zeigt, dass sich da in der Hinsicht vielleicht was entwickeln kann. Aber natürlich sind sie weit davon entfernt, ein Traditionsverein zu sein.“ Aus ihrer Meinung zum Dosenklub machten auch die 6000 Hansa-Fans, die in der Drittliga-Saison 2013/14 die bisher einzige Auswärtsfahrt nach Leipzig mitmachten, kein Geheimnis. Banner wie "Scheiß Bullen" und "In Leipzig wird's immer nur Lok und Chemie geben" hingen damals im Auswärtsblock. Rostock gewann auch dank der sensationellen Unterstützung der Anhängerschaft (siehe Video) 2:1.

Ob es im Januar ähnlich stimmungsvoll zugehen wird, ist unklar. Aufgrund der aktuell geltenden 2G-Regel dürften einige Hansa-Fans der Partie fernbleiben, vermutet der Sportbuzzer. Für Jens Härtel wäre das bedauerlich. Er hofft auf ein Umdenken in der Fanszene, was als indirekte Aufforderung zum Impfen verstanden werden kann. In Rostock gilt - noch - 3G „Jeder sieht, was in unserem Land mit den Inzidenzen passiert. Vielleicht gibt es auch bei uns bald 2G, da muss man sich dann halt entscheiden“, sagt der Trainer. "Aber ich glaube, wir sollten froh sein, wenn im Januar überhaupt Zuschauer kommen dürfen“.