RB Leipzig"Sowas vergisst man nicht": Kevin Kampl verzichtete für Karriere auf viel Kindheit

Kevin Kampl wartet mit RB Leipzig darauf, endlich die Bundesligasaison zu Ende spielen zu können. Am Donnerstag stellte er sich auf einer Pressekonferenz den Fragen der Fans.
Vollbetrieb mit zwei Kindern im Hause Kampl
Seiner Familie gehe es gut. "Es ist etwas doof, dass man wenig mit den Kindern draußen machen kann, besonders mit dem Großen, der viel erleben will. Aber wir machen das Beste draus und freuen uns, dass alle gesund sind." Weil er Vater von zwei Kindern ist, gehe zur Zeit bei ihm ab halb sieben der "Vollbetrieb" los. "Mein Großer ist sehr aktiv und direkt auf Action. Es wird gespielt, Frühstück gemacht, dann trainiere ich." Anschließend gehe er meist spazieren im Rosenthal, mit Freundin und den Kindern. Dass sich die vier so wohl fühlen, sei auch wichtig dafür, dass er seine Bestleistungen bringen kann.
Kevin Kampls Vorbild ist seine Mutter
Familie ist bei Kampl ein großes Wort. Auf seine Mutter ist er besonders stolz, die ihn und seine vier Geschwister großgezogen hat und zugleich früh wieder arbeiten ging. "Sie hat trotzdem alles auf die Beine bekommen. Jetzt merke ich selbst mit zwei Kindern, dass es nicht einfach ist." Deswegen war es ihm vor einigen Jahren einer der größten Momente seiner Karriere, als er seinen ersten Profivertrag unter Jupp Heynckes unterschrieb. "Vom ersten Gehalt habe ich meiner Mutter ein neues Auto gekauft. Wir sind vorher mit einem alten Golf nach Leverkusen getuckert. So etwas vergisst man nicht." Zu den dunkelsten Stunden gehörte das verlorene Pokalfinale gegen die Bayern. "Wir waren so weit gekommen, Man hat sich ja schon ausgemalt, was hier in Leipzig los gewesen wäre", so Kampl.
Dabei gab es aus seiner Sicht zu seiner heutigen Karriere nie eine Alternative, denn er habe alles auf eine Karte gesetzt und sich Gedanken um einen Plan B gemacht. "Da war nicht viel Kindheit, man hat auf vieles verzichtet. In den Sommerferien, wenn die andere Schwimmen gehen, warst du trainieren. Da hatte ich keinen anderen Traumberuf."
Kampl über Corona-Pause: "Ich fiebere dem Ende stark entgegen"
Den konnte er zuletzt gar nicht ausüben.Vor der Pause durch den Corona-Virus war er lange verletzt. "Es ist für keinen Sportler schön, wenn man die Spiele von der Tribüne schauen und nicht beim Team sein kann", so Kampl, der jetzt endlich wieder mitwirken kann. "Ich fiebere dem Ende der Pause stark entgegen." Was nach der aktiven Zeit passiert? "Ich komme gerade erst in die Phase wo ich anfange, mir Gedanken zu machen." Ob das weiter im Fußballgeschäft ist, oder außerhalb, alles offen. Hauptsache, es geht erstmal demnächst wieder los.