Leipzig/hen – Fußball-Nationalspieler Benjamin Henrichs will zur WM kommenden Sommer in Nordamerika. Ein ambitioniertes Unterfangen, wenn man bedenkt, dass der Profi von RB Leipzig sich kurz vor Weihnachten vergangenes Jahr die Achillessehne riss und immer noch kein Datum für sein Comeback nennen kann.

Aber der 28-Jährige kämpft. Im Podcast „Spielmacher“ sagte der Leipziger Rechtsverteidiger: "Mein großes Ziel ist nicht nur bei der WM dabei zu sein, sondern ich will dabei sein als Stammspieler. Dafür gebe ich alles." Wann er wieder spielen kann, ist aber weiterhin unklar. Nachdem Henrichs im Sommer erneut operiert werden musste, will er sich keinen Druck machen. "Ich habe mich davon abgewendet, einen fixen Plan zu haben. Ich gebe einfach Gas und setze mir kein Datum, sondern ich will einfach nur fit werden", sagt Henrichs.

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Die WM findet vom 11. Juni bis 19. Juli in Kanada, Mexiko und den USA statt. Wenn man bedenkt, dass es in der Regel mindestens genauso lange dauert, wieder auf Topniveau zu gelangen, wie man verletzt gewesen ist, dann dürfte für Henrichs die Zeit knapp werden. Allemal kein Stammplatz auf ihn wartet, sofern er vorhat, weiter auf der rechten, defensiven Außenbahn zu spielen. Im Verein hat ihn Ridle Baku ersetzt, in der Nationalmannschaft ist Kapitän Joshua Kimmich auf der Position gesetzt – und Baku aktuell sein Stellvertreter.

Immerhin, berichtet Henrichs, bekomme er für seine Rückkehr jede Menge Zuspruch. Vor allem von Kimmich. "Der hat mir am meisten geschrieben, fast alle zwei Wochen", sagt der Rechtsfuß und geht ins Detail. Kimmich frage nach: "'Wie geht's? Was ist das Update?'" Und er schreibe: "'Wir brauchen dich! Wir vermissen dich'". Das sei "schon wirklich Wahnsinn. Wenn du überlegst, wie oft er sich erkundigt, wie er sich auch Sorgen macht."

Auch sein "großer Bruder", Nationalspieler Jonathan Tah, den er aus Leverkusener Zeiten kennt, und "die Leute aus meinem Verein natürlich" hätten ihn nach seinem Achillessehnenriss und der erneuten Operation wegen anhaltender Schmerzen unterstützt, erzählte der Profi von RB Leipzig. Trotzdem sei es "nicht so einfach, die ganze Zeit positiv zu bleiben, vor allem, wenn da Rückschläge kommen".

Henrichs berichtete auch, wie er sich seinerseits um einen Kollegen kümmerte. Als sich der Leverkusener Martin Terrier im Januar 2025 ebenfalls die Achillessehne riss, trat er schnell mit ihm in Kontakt, seither halten sie sich über ihren jeweiligen Heilungsverlauf auf dem Laufenden. "Er schickt mir Videos, ich schicke ihm Videos, sein Physio redet mit meinem Physio. Einfach, um auch da zu sein für jemanden, der gerade genau das Gleiche durchmacht."