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  5. RB mit stockendem Umbruch: Sportchef Schäfer über Trainer, Kader, Xavi und Gulacsi

„Kein Interesse, geschweige denn ein Angebot” RB-Sportchef Schäfer über Trainer, Kader, Xavi und Gulacsi

Marcel Schäfer muss sich nach einem Jahr bei RB als Manager des Umbruchs beweisen. Noch bleibt vieles im Vagen.

Von Ullrich Kroemer Aktualisiert: 21.05.2025, 12:46
„Aufbruch statt Umbruch” lautet die Botschaft von RB-Sportchef Marcel Schäfer.
„Aufbruch statt Umbruch” lautet die Botschaft von RB-Sportchef Marcel Schäfer. (Foto: imago/Picture Point LE)

LeipzigMarcel Schäfer hatte am Dienstag zu einer Saisonanalyse- und Ausblicksrunde an den Cottaweg geladen. Doch wer von RB Leipzigs Sport-Geschäftsführer bei der 45-minütigen Veranstaltung neue Erkenntnisse, Strategien oder schlicht Konkretes zu Kaderplanung und Trainersuche erwartet hatte, wurde weitgehend enttäuscht.

Veränderungen im Staff

Schäfer blieb in vielem vage. Ob RB nach einem erfahrenen, gestandenem Trainer sucht oder einen jungen, aufstrebenden blieb ebenso offen wie die Frage, wie groß der Umbruch, den Schäfer als „Aufbruch” umtitulierte, nun ausfallen werde oder wie der Sportchef die Torhüterfrage zu moderieren gedenkt.

Einzige echte Neuigkeit war, dass es diverse Veränderungen im Staff geben wird, dem Team ums Team. Zum einen seien Verträge ausgelaufen, zum anderen haben Mitarbeiter den Klub verlassen wie Teamarzt Jan-Niklas Droste. Schäfer kündigte etwa an, dass ab 1. Juli ein neuer Teamarzt dazukommen wird. „Auch da gibt es Veränderungen und neue Impulse”, so RB Leipzigs sportlicher Hauptverantwortlicher.

Marcel Schäfer über:

... die Trainersuche: „Einigkeit herrscht noch nicht. Wir versuchen, keine schnelle, sondern die für uns beste Entscheidung zu treffen. Wir suchen einen Trainer, der sich total mit dem Standort, dem Klub, mit der Art und Weise, wie wir arbeiten und unsere Mannschaft Fußball spielen sehen wollen, identifiziert. Es muss fachlich passen, dass er den Fußball spielen lässt, den wir alle sehen wollen. Ob er eine gehörige Portion Erfahrung hat oder ein junger aufstrebender Trainer ist, ist für uns nicht ganz so wichtig – das muss man ganz klar sagen. Ich habe bisher in keinem der Gespräche eine Absage erhalten, weil wir nicht international spielen. Man kann Teil eines Aufbaus sein, Teil eines Aufbruchs, eine neue erfolgreiche Ära einzuleiten – das gilt sowohl für den Trainer als auch für Spieler.”

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... Frist, bis der neue Trainer gefunden sein muss: „Geklärt sein muss die Trainerfrage Anfang Juli, natürlich gilt: Je schneller, desto besser, weil man weitere Absprachen dann mit dem neuen Cheftrainer treffen kann. Der Trainer ist einer der wichtigsten oder der wichtigste Mitarbeiter des Klubs, auch in Sachen Kaderplanung und Vorbereitung. Wir versuchen gerade, das alles parallel laufen zu lassen, treiben alles voran. Wir sind immer noch zügig unterwegs, wollen uns keinen Zeitrahmen setzen. Aber zu so einem Transfer, zu einer solchen Einigung gehören verschiedene Protagonisten. Da weiß man manchmal gar nicht, wie die Position ist, wie die Perspektiven sind. Unsere Perspektive ist klar: am besten morgen.”

„Der Umbruch könnte größer ausfallen, aber auch geringer”

... den Umbruch im Kader: „Sich jetzt auf eine Zahl festzulegen, ist ein bisschen schwierig, weil wir alle nicht wissen, was gibt der Markt her? Wo sind Interessenten für Jungs von uns? Der Umbruch könnte größer ausfallen, als man sich das jetzt vielleicht denkt, aber er könnte auch geringer ausfallen. Klar ist, dass wir jede Position doppelt besetzen wollen. Natürlich hat man da zwei, drei Spieler, die vielleicht variabel einsetzbar sind, und dazu immer drei, vier Talente. Man darf nicht vergessen, dass wir viele Leihrückkehrer haben, die hier stand heute alle zum Trainingsauftakt auf dem Platz stehen.”

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„Das einzige, was zählt, ist die Leistung. Danach werden wir nach bestem Wissen und Gewissen entscheiden. Wer Leistung bringt, sich mit dem Klub identifiziert und unseren Zielen alles unterordnet, der ist herzlich willkommen. Ob der 18 oder 35 ist, spielt keine Rolle. Klar ist aber auch: Es läuft kein Vertrag aus und wir respektieren die Verträge.”

... den Zeitpunkt der Gespräche: „Da gibts keine Zeitpunkte.”

Kein Interessent für Xavi

... die Zukunft von Xavi Simons: „Ich kenne natürlich Xavis grundsätzliche Ziele in seiner Karriere, ich glaube, dass er einen klaren Plan hat, wie sein Weg aussehen soll. Aber auch Xavi hat Vertrag hier. Bisher hat sich noch niemand gemeldet, Interesse hinterlegt, geschweige denn ein Angebot abgegeben hat. Von daher, solange das so ist, ist er eingeplant.”

... die Torhüterfrage: „Ich glaube, dass Pete absolut seine Verdienste hat, die Zahlen sprechen für sich. Aber wenn wir in die Vorbereitung gehen, dann muss sich jeder neu beweisen. Jeder einzelne im Kader, sei es im Tor, in der Innenverteidigung oder im Sturm, egal wer da bleibt, egal wer geht, wir müssen hier wieder ein Stück weit mehr dahin kommen, dass alles dem Leistungsprinzip untergeordnet ist. Es geht hier nach Leistung. Nicht nach Alter, nicht nach Verdiensten. Wir müssen uns immer wieder neu beweisen, ab dem ersten Trainingstag muss jeder seine Schuhe schnüren und die Torhüter eben die Handschuhe anziehen. Und dann geht es nach Leistung, und dann entscheidet letztendlich der neue Trainer im Austausch mit Freddy Gößling, wer im Tor steht.”