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Tops und Flops der saison Vier Verlierer und vier Hoffnungsträger bei RB

Es gibt viele Enttäuschte bei RB Leipzig nach dieser Saison, doch auch einige Gewinner, die sich trotz der Krise auszeichneten.

Von Ullrich Kroemer 21.05.2025, 05:00
Mangelnde Abstimmung: Xavi Simons und Lois Openda.
Mangelnde Abstimmung: Xavi Simons und Lois Openda. (Foto: imago/Christian Schroedter)

Leipzig – In den vergangenen Jahren brachte jede Spielzeit zuverlässig strahlende Gewinner bei RB Leipzig hervor. Diesmal jedoch sind einige der Helden der Vorsaison zu Losern mutiert. Und damit sind natürlich nicht die dauerverletzten Pechvögel Xaver Schlager, Assan Ouédraogo und Benjamin Henrichs gemeint, die kaum ein Spiel absolvieren konnten beziehungsweise wie bei Henrichs die gesamte Rückrunde verpassten.

Die Flops der Saison:

Xavi Simons: 17 Scorerpunkte (zehn Tore, sieben Vorlagen) sind an sich ein passabler Wert, doch gemessen an dem Anspruch, den RB an den Star hatte und mit welcher Attitüde der 22-Jährige selbst auftrat, zeigte der Niederländer viel zu viele schwache Spiele. Der Rucksack als alleiniger Spielmacher wog zu schwer auf seinem großflächig tätowierten Rücken, dann verletzte er sich im Herbst, kam als vermeintlich neuer Mensch zurück, reagierte allerdings bockig und allürenhaft auf Kritik und wurde zum Sinnbild des Ego-Spielers, der sich nach Traumtoren wie dem 1:0 per Hacke am Samstag gegen Stuttgart nicht gemeinsam mit der Mannschaft freut, sondern mit einer Bla-bla-Geste wiederholt seine eigenen Scharmützel mit der Öffentlichkeit in den Fokus stellte. So agiert kein Führungsspieler.

Lois Openda: Der Franzose konnte einem leidtun. Zu Beginn der Saison verkündete er noch, mehr Tore schießen zu wollen als vergangenes Jahr (24/7 Vorlagen). Es wurde nicht einmal die Hälfte (9/9). Der vormalige Torgarant aus Belgien ging mit dem Team unter, anstatt es zu tragen. Jedwede Leichtigkeit, die den Instinktstürmer Openda ausmacht, ging verloren. Bei Kontern traf er ebenso viel zu selten die richtigen Entscheidungen wie bei den Abschlüssen.

Lesen Sie hier: Verein sucht Seele – Kommentar zum Umbruch bei RB

Lose-lose-Geschäft Geertruida

Lutsharel Geertruida: Der Niederländer kam als Führungsspieler und Kapitän aus Rotterdam als Ersatz für Mentalleader Mohamed Simakan. Doch er offenbarte eklatante Abwehrschwächen im Stellungsspiel und Zweikampfverhalten und konnte sein Potenzial nie konstant zeigen. Eine Lose-lose-Geschäft für alle Beteiligten.

Christoph Baumgartner: „Baumi” gehört zu den sympathischsten Typen im RB-Kader, doch er findet seine Rolle auf dem Spielfeld nicht. Er rackert für das Team, versucht, sich aufzuopfern, doch viel zu selten sieht man dabei seine Klasse. Ihm gelingen einfach zu wenige entscheidende Aktionen. Zwei Tore und ein Assist in 31 Ligaeinsätzen sind schlicht zu wenig. In seinem dritten Jahr in Sachsen braucht er einen radikalen Wandel, sonst ist sein Abschied programmiert.

Die Tops der Saison

Peter Gulacsi: Der RB-Keeper der vergangenen Dekade blieb in 14 seiner 30 Bundesligaeinsätze ohne Gegentor und rettete seinem Team massiv Punkte. Ohne Gulacsis herausragenden Leistungen stünde RB noch weitaus schlechter da. Laut xGoals-Berechnungen hätte das Team ohne Gulacsis 100 Paraden in dieser Saison mehr als acht Gegentore mehr kassiert und stünde in der Tabelle deutlich weiter unten. Nach seinem Rücktritt aus Ungarns Nationalelf ist er bereit für seine elfte Saison bei RB, um Nachfolger Maarten Vandevoordt weiter an dieses konstante Topniveau heranzuführen – wenn man den 35-Jährigen denn lässt.

El Chadaille Bitshabu: Seit dem Winter spielte der Youngster fest in der Stammbesetzung der Abwehr und zeigte, welch großes Talent in ihm schlummert. Noch nicht immer ist er konstant konzentriert und zweikampfstark genug, doch Ex-Trainer Marco Rose adelte ihn als einen der besten Linksfüße Europas auf der Innenverteidigerposition im Spielaufbau.

Nusas Klasse, Nedeljkovics Energie

Antonio Nusa: Der 20-Jährige hatte keinen einfachen Stand in seiner Premierensaison in Leipzig und der Bundesliga, doch er deutete immer wieder an, welch großes technisches Potenzial in ihm schlummert. In seiner zweiten Saison bei RB dürfte der hochbegabte Norweger aufblühen. Ein Transfer, der sich noch auszahlen wird.

Kosta Nedeljkovic: Der erst im Winter nach Leipzig gewechselte Serbe strahlte von Beginn Energie aus, machte auch Fehler, aber ging fast nie komplett unter. Spielte sich mit nur 19 Jahren nach wenigen Wochen Integrationszeit in die Stammelf und setzte sich gegen deutlich erfahrene Teamkollegen durch. Ihm sollte die Zukunft rechts hinten in der Viererkette.