Talente keine Hilfe für RB-Profis Rose fordert mehr „Schärfe” im Nachwuchs
Die Besucher beim Training von RB Leipzig zu Beginn dieser Woche waren erstaunt. Die Profis übten trotz der langwierigen Verletzungen von Christopher Nkunku und Xaver Schlager sowie ohne einige angeschlagene Spieler unter sich. Kein Akteur aus der U19 vervollständigte den Trainingskader.
Rose: „Nehme die Jungs in die Pflicht”
Nun hat Trainer Marco Rose vor dem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach erklärt, dass auch am Bundesliga-Spieltag kein Akteur aus dem Nachwuchs dabei sein wird. „U19-Spieler nehme ich im Moment bewusst nicht dazu, auch wenn gegen Gladbach zwei oder drei Kaderplätze offen bleiben sollten. Das muss man sich verdienen.”
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Rose ist aktuell spür- und hörbar unzufrieden mit der Leistung der Leipziger Talente. „Da nehme ich die Jungs in die Pflicht: Wenn sie bei uns trainieren, machen sie das immer wieder ordentlich. Aber ich möchte, dass sie das dauerhaft nachweisen. In jedem Nachwuchs-Bundesligaspiel, dass sie jeden Tag hierher kommen, um besser zu werden, dass sie klare Signale an den Cheftrainer der Profiabteilung aussenden”, forderte Rose. „Ich sehe gerade keinen U19-Spieler, den wir mit auf die Bank nehmen.”
„Jedes Training, jeden Einsatz erarbeiten”
Gerade aktuell wäre es wertvoll für das Team, wenn aus dem Nachwuchs ein, zwei Spieler Druck auf die verbliebenen Etablierten machen würden und in der Personalmisere ihre Chance erkennen würden. Doch dem ist nicht so. Rose beobachtete im Februar das 2:1 in der U19-Bundesliga gegen Werder Bremen, als RB nach Rückstand das Spiel durch zwei Tore von Jungprofi Sanoussy Ba drehte.
„Die zweite Halbzeit war dann so, wie ich mir das von der Energie her vorstellen. Ich finde, sie haben wirklich Talent. Aber hier bei RB Leipzig oben mit dabei zu sein, das setzt eine Menge voraus”, betonte Rose. „Ich möchte, dass wir auch im Nachwuchs wieder an Schärfe gewinnen. Sie müssen sich jedes Training, jeden Einsatz, jede Kaderzugehörigkeit hart erarbeiten. Ich möchte, dass wir da Schritte nach vorne machen.”
Keine Verbesserung im RB-Nachwuchs: Parallelen zu Rangnick 2018
Die Aussagen erinnerten ein wenig an Ralf Rangnicks Nachwuchs-Schelte 2018. Damals war RB in einer ähnlichen Personalsituation, stand ebenfalls vor einem Spiel gegen Borussia Mönchengladbach.
„Natürlich würden wir uns für so eine Notsituation wie jetzt wünschen, dass wir mal ein oder zwei Spieler aus dem Nachwuchs hinterher schieben könnten. Das können wir leider nicht, das müssen wir an der Stelle selbstkritisch eingestehen“, hatte Rangnick damals gesagt.
„In Wahrheit müssen wir konstatieren, dass wir die schlechteste U19 haben seit sechs Jahren und dass keiner der Spieler in Frage kam, um Forsberg oder Halstenberg auch nur annähernd zu ersetzen.“ Daran hat sich auch fünf Jahre später nichts geändert.