Tedesco begrüsst Aus für Ex-Klub Spartak Moskau reagiert auf Ausschluss aus der Europa League: "Extrem ärgerlich"
Spartak Moskau hat am Montagabend mit Enttäuschung auf den Ausschluss aus der Europa League reagiert. „Die Entscheidung, unser Team aus der Europa League auszuschließen, ist extrem ärgerlich”, teilte der russische Vorjahres-Zweite mit. Uefa und Fifa hatten bis auf Weiteres wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine alle russischen Teams von allen internationalen Wettbewerben verbannt.
Der Klub, der keine sonderliche Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin hat, betonte, dass der Sport auch "in schwierigstem Zeiten" darauf abzielen sollte, Brücken zu bauen statt sie niederzubrennen. Das Wort "Krieg" kam in dem Spartak-Statement nicht vor. Stattdessen wurde von den "jüngsten Ereignissen in der Ukraine" gesprochen. Die russischen Propaganda bezeichnet den Überfall auf das Nachbarland, bei der bereits unzählige Zivilisten zu Tode gekommen sind, als "Spezial-Militäroperation".
Spartak Moskau drückt RB Leipzig die Daumen
Spartak will sich nun auf die heimischen Wettbewerbe konzentrieren und wünschte RB-Coach Domenico Tedesco, dem früheren Trainer der Moskauer, in der Europa League alles Gute. "Wir hoffen, dass sich unsere Wege in Zukunft wieder kreuzen werden, dann aber unter friedlicheren Bedingungen", heiß es auf Twitter. Auch die wenigen direkten Rückmeldungen, die Tedesco von früheren Moskauer Weggefährten erhielt, hatten diesen Tenor: "Wir drücken euch die Daumen, dass ihr relativ weit kommt in diesem Wettbewerb", so Tedesco.
Tedesco erklärte auf der Pressekonferenz vorm DFB-Pokalspiel gegen Hannover 96 am Mittwoch. "Ich begrüße diese Entscheidung. Ich finde es gut und richtig, dass Uefa und Fifa diese Entscheidung so getroffen haben." Die nationalen Verbände, die Vereine und die Spieler mit so einer Situation alleine zu lassen, wäre in den Augen des Schwaben "nicht die richtige Entscheidung gewesen".
Umdenken bei RB Leipzig zum Thema Boykott
Doch Tedesco fand den Ausschluss für die Moskauer Spieler, die ihre schwere Europa-League-Gruppe bei ihrem ersten internationalen Auftritt seit Jahren gewonnen hatten, auch "extrem bitter". Er ergänzte: "Natürlich tut es mir leid, aber das ist die einzig richtige Entscheidung, die da getroffen wurde."
Nach der Auslosung hatte er noch gehofft, dass das Spiel stattfinden kann. "Wenn die Frage nach einem Boykott kommt: Dabei trifft es meiner Meinung nach immer die Falschen. Es trifft in erster Linie die Sportler und die Fans“, sagte der Fußballlehrer. Doch die weitere Eskalation von russischer Seite im Krieg gegen die Ukraine und die diesbezügliche Meinungsbildung im Klub haben auch beim Leipziger Trainer zu einem Umdenken geführt.