Tedesco verteidigt RB-Talent „Hugo Novoa ist ein Projekt, kein Experiment”
Gleich zwei Mal stand Hugo Novoa in den ersten beiden Saisonspielen von RB Leipzig in der Startformation. Eine Überraschung, die der Tatsache geschuldet war, dass Benjamin Henrichs von Trainer Domenico Tedesco auserkoren worden war, im Mittelfeldzentrum auf der Sechs zu spielen anstatt auf dem rechten Flügel. „Jetzt hatten wir die Möglichkeit, ihn zu bringen. Es war der Gedankengang, dass wir einem Spieler aus der Jugend hier den nächsten Schritt ermöglichen”, erklärte Tedesco vor dem Spiel gegen den 1. FC Union Berlin (Sa., 18.30 Uhr). Durchaus mutig von dem 36-Jährigen.
Tedesco nahm Novoa zur Halbzeit vom Platz, „um ihn ein bisschen zu schützen”
Doch zumindest gegen Köln ging das Experiment schief. Gegen Kölns erfahrenen Jonas Hector biss sich Novoa die Zähne aus, entwickelte offensiv zu wenig Durchschlagskraft und lief defensiv der Musik hinterher. „Wir haben ihn in der Halbzeit herausgenommen, um ihn ein bisschen zu schützen”, erklärte Tedesco. „Er hat die Atmosphäre gespürt, war selbst ein bisschen verkopft, aber wir arbeiten extrem viel mit ihm.”
Vor allem Ex-Nationalspieler Andreas Hinkel, der diese Position selbst spielte, übt auch individuell auf dem Platz und bei der Spielanalyse mit Novoa und arbeitet vor allem an den Defensivqualitäten des gelernten Außenstürmers. „Hugo ist kein Experiment, er ist ein vollwertiger Profi, wir betrachten das als vielmehr als Projekt”, stellte Tedesco nun klar. „Er hat eine fantastische Vorbereitung gespielt, hatte auch in der vergangenen Saison schon immer super Phasen im Training.”
Tedesco prophezeit: „Werden noch viel Freude an Hugo haben”
Novoa profitierte laut Tedesco von der Lernphase aktuell. „Mal spielt er von Anfang an, mal kommt er rein”, kündigte der Coach an. „Wir werden noch viel Freude an Hugo haben, weil er vieles vereint. Er ist einer der konditionell besten und schnellsten Spieler bei uns, er ist technisch gut. Ich mag solche Spielertypen auf dem Flügel, die ins Eins gegen Eins gehen wollen, die mutig sind, die uns gegen einen tiefen Gegner das gewisse Etwas geben.”
Gegen Union wird der 19-Jährige wohl dennoch zunächst auf der Bank sitzen, weil Konrad Laimer zurück im Team ist und Henrichs auf die Rechtsverteidiger-Position zurückkehren dürfte.