RB LeipzigTeure Fehler bei RB Leipzig – Nagelsmann fordert: „Müssen Eigentorquote herunterschrauben”
Es war die entscheidende Szene des Spiels zwischen Paris St. Germain und RB Leipzig (1:0): Dayot Upamecanos Fehlpass im Aufbauspiel, der über zwei Pariser Stationen bei Angel Di Maria landete. Sabitzer touchierte die Beine des Argentiniers, nichts Grobes, trotzdem der Pfiff vom Schiedsrichter: Elfmeter! Neymar verwandelte zum späteren Endstand (11.).
Gefürchtet in den eigenen Reihen?
Schon wieder Upamecano? Der junge Franzose, für seine bisweilen unbedachten Pässe aus dem Rückraum mittlerweile vor allem in den eigenen Reihen gefürchtet, hatte so auch das 0:1 im Hinspiel fabriziert. Kein Schaden damals: RB drehte die Partie auf ein 2:1.
Diesmal aber könnte der Fauxpas den Knockout in der Champions League bedeuten. Dennoch verweigerte es Trainer Julian Nagelsmann, die Alleinschuld an dem frühen Gegentreffer seinem Abwehrmann zuzuschieben. „Ich als Trainer sehe die Situation ein bisschen anders", sagte er und konstatierte: „Natürlich ist das ein Aufbaufehler." Aber was hat in seinen Augen dazu geführt? „Das löst das Freilaufverhalten im Mittelfeld aus. Das ist einfach sehr viel Einheitstrab in der Situation”, analysierte der Trainer.
Genauer betrachtet, war es Christopher Nkunku, der sich Upamecano nicht anbot, wie einstudiert und erwartet. Der Landsmann stand deshalb nicht in der Gasse, durch die Upamecano den Ball schob. „Das haben wir mit dem betreffenden Spieler auch mehrfach schon angeguckt", richtete Nagelsmann den Fokus auf zwei Verursacher des später entscheidenden Elfmeters aus. Den dritten, Schiedsrichter Danny Makkelie, beurteilte er gesondert.
Nagelsmann fordert Entwicklung
„Du musst deinen Kollegen auch ein bisschen unterstützen, wenn er keine Toplösung findet. Wenn dein Kollege mit einer gewissen Geschwindigkeit andribbelt, dann musst du mindestens denselben Speed haben, sonst bist du nicht bereit, wenn der andere bereit ist, abzuspielen. Das war nicht der Fall!”, ärgerte sich der Coach.
Nichtsdestotrotz habe „Upa den Ball dann nicht dorthin spielen” dürfen. Sich bei der Bewertung der Szene aber nur auf den Franzosen zu konzentrieren, war dem RB-Coach zu „plakativ. Wir können das lösen, wenn wir uns besser freilaufen.”
Nagelsmann legte damit den Finger in eine der Wunden, an denen sein Team gerade leidet. Die Eigenfehlerquote und Tore, die wie auch schon am vergangenen Wochenende gegen Frankfurt die Mannschaft durch unnötige Unzulänglichkeiten zu Rückständen führen und damit sein Personal unter Zugzwang bringt. Vor allem vor dem Hintergrund, dass Gegner wie die Eintracht und auch Paris nach der Führung jeweils ihre Hinterhöfe verbarrikadierten. Dass macht es RB gerade noch schwerer, ohne echten Torjäger Treffer zu erzielen. „Da muss eine Entwicklung rein”, fordert deshalb der 33-Jährige. „Wenn der Gegner höher presst, dürfen wir uns nicht im Trab freilaufen. Wir müssen unsere Eigentorquote, so nenne ich das mal, herunterschrauben!” (RBlive/hen)