Transfer-Poker um Angelino: RB pocht auf Kaufpflicht im Vertrag mit Galatasaray

Angelino spielt seit dem Sommer 2023 für Galatasaray Istanbul und ist für ein Jahr an den türkischen Rekordmeister verliehen. Nun nähren seine spärlichen Einsatzzeiten die Spekulationen, dass der Leihklub nochmal nachverhandeln möchte.

Denn: Zwar durfte Angelino beim letzten Gruppenspiel der Champions League im Duell mit dem FC Kopenhagen, das Istanbul mit 0:1 verlor, nochmal von Beginn an spielen. In der Süper Lig allerdings zeichnet sich vier Wochen nach den ersten Berichten über den türkischen Sinneswandel ein deutlicheres Bild: Der Linksverteidiger durfte an den ersten neun Spieltagen sechsmal von Beginn an spielen, nun sitzt er seit fünf Spieltagen auf der Bank.

Der Einsatz in der Königsklasse war sein 19. in dieser Saison und damit sein letzter, wenn die Kaufpflicht, wie von verschiedenen Medien berichtet, nach 20 Spielen greift. Wie die Bild-Zeitung schon vor einigen Wochen zuerst berichtete, wolle Istanbul den im Sommer geschlossenen Vertrag nachverhandeln. Das deckt sich mit den Informationen von RBlive. Damals hatten die Klubs sich auf eine einjährige Leihe geeinigt.

Und sie sollen dem Vernehmen nach eine Kaufpflicht vereinbart haben, die ab dem 20. Pflichtspieleinsatz greift und RB Leipzig eine Ablösesumme von sechs Millionen Euro einspielen würde, wie bei Transfermarkt zu lesen ist. Dort ist ebenso von einer Weiterverkaufsbeteiligung in Höhe von 20 Prozent die Rede, sollte Galatasaray den Spanier fest kaufen (müssen) und seine Transferrechte dann für mehr als neun Millionen Euro wieder weitergeben.

Dass die Türken auf die Dienste des Abwehrspielers setzen, sobald es im direkten Duell um das Achtelfinale in der Champions League geht, bestätigt in der Außenwirkung, dass es sich beim Bankplatz in der Liga um rein taktische Spielchen handelt. RB Leipzig hat seine Haltung gegenüber Galatasaray aber klargemacht: Vertrag ist Vertrag.

Fraglich ist, wie lange Trainer Okan Buruk und auch Angelino selbst, der sein Team in der Qualifikation erst per Freistoß zur Champions League geschossen hatte, dieses Spielchen mitspielen. Denn auch weil er als vergleichsweise launisch gilt, wenn es um seine Spielzeiten geht, dürfte RB ihn zunächst nach Hoffenheim und dann in die Türkei gezogen haben lassen. Spätestens wenn in der Rückrunde die K.o.-Spiele der Europa League anstehen, steigt der Druck auch in Istanbul.

Bei einer kolportierten Ablösesumme von sechs Millionen Euro wäre ein fester Wechsel schließlich eher günstig für Galatasaray, denn der Marktwert Angelinos liegt laut Transfermarkt noch immer bei 11 Millionen Euro.