RB LeipzigUEFA-Sperre wegen Zusammenarbeit im Nachwuchs?
Gestern feierte der Nachwuchs von Red Bull Salzburg einen ganz besonderen Erfolg. Mit 2:1 gewann man im Finale der Youth League gegen Benfica Lissabon und gewann damit eine Art Äquivalent zur Champions League im U19-Bereich.
Enge Zusammenarbeit zwischen Red Bull Salzburg und dem FC Liefering
Dabei profitiert der Salzburger Nachwuchs auch davon, dass die Spieler im Ligabetrieb beim FC Liefering in der zweiten Liga eingesetzt werden können. Möglich macht das eine Regelung in den Bestimmungen des österreichischen Fußballverbandes. Sogenannte Kooperationsspieler bis 22 Jahren haben einen Stammverein (z.B. Red Bull Salzburg), dürfen aber bei einem unterklassigen Kooperationsverein (z.B. FC Liefering) spielen.
Grundsätzlich ist dies wie bei Leihspielern, nur dass der Stammverein seinen Kooperationsspieler jederzeit zu Meisterschaftsspielen abberufen kann. Das garantiert den Spielern maximale Einsatzzeiten beim unterklassigen Verein und die Möglichkeit flexibel auch bei der ranghöheren Mannschaft Einsatzzeiten und somit Entwicklungsmöglichkeiten zu bekommen. Von diesen Möglichkeiten der Nachwuchsausbildung macht man in Salzburg sehr intensiv Gebrauch. Der Erfolg scheint ihnen dabei Recht zu geben.
RB Leipzig als Teil der Verflechtung von Liefering und Salzburg?
Kritisch sehen allerdings die 11Freunde in einem Beitrag die Verknüpfungen im Nachwuchsbereich zwischen Salzburg, Liefering und Leipzig. Die Verknüpfungen zwischen Salzburg und Liefering werden nur so intensiv genutzt, um Spieler für Leipzig auszubilden, wie man mit Verweis auf Dayot Upamecano argumentiert.
Die Verflechtungen im Nachwuchsbereich zwischen den Vereinen sei auch nach dem Abschied von Ralf Rangnick aus Salzburg geblieben. Die Personalplanungen von Salzburg, Liefering und Leipzig seien eng miteinander verzahnt. Schon jetzt stünden wieder Salzburger Nachwuchsprofis auf der Wunschliste in Leipzig. Und der Salzburger Coach der Youth-League-Sieger Marco Rose wurde von Ralf Rangnick installiert und bilde nach dessen Wünschen aus.
UEFA-Sperre wegen gemeinsamer Personalplanung?
Für die Verflechtungen müsste sich auch die UEFA interessieren, die bei gemeinsamen Personalplanungen zwischen Salzburg und Leipzig wegen der eigenen Integritätsbestimmungen (keine Teilnahme von zwei Mannschaften am Europapokal, die unter dem entscheidenden Einfluss derselben Personen, Firmen oder Organisationen stehen) Sanktionen verhängen. Das würde Europapokal-Ausschluss für einen der beiden Vereine (nach aktuellem Tabellenstand RB Leipzig) bedeuten.
Das ist viel Argumentation in einem eher vagen bis spekulativen Bereich, die die 11Freunde da vorlegen. Die Verflechtungen zwischen Salzburg und Liefering sind für die UEFA nicht interessant und entsprechen der Logik der Verbandsregularien Österreichs. Und die Verflechtungen zwischen Leipzig und Salzburg würden die UEFA wohl interessieren, bestehen aber nicht formal. Bei RB Leipzig sah man sich entsprechend in der jüngeren Vergangenheit jedenfalls auf der sicheren Seite, weil Ralf Rangnick und Oliver Mintzlaff ihre Rollen mit Salzburg-Bezug offiziell an den Nagel gehängt haben und Red Bull in Salzburg formal nur noch Sponsor ist.