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RB LeipzigChampions League-Ausschluss? Mintzlaff und UEFA dementieren

22.02.2017, 11:01
Keine Teilnahme am Wettbewerb für RB Leipzig?
Keine Teilnahme am Wettbewerb für RB Leipzig? imago/Action Plus

Noch ist nichts in trockenen Tüchern – weder die Champions League-Qualifikation von RB Leipzig, noch die von Red Bull Salzburg oder gar ein Szenario, vor dem es den Getränkebossen in Fuschl am See graut.

Denn am Mittwoch brachten die Salzburger Nachrichten eine Geschichte auf den Markt, die schon in der Vergangenheit mehrfach thematisiert wurde: Was passiert, wenn sich sowohl Red Bull Salzburg als auch RB Leipzig für die Champions League-Saison 2017/2018 qualifizieren?

Nun, zunächst einmal müssten beide Klubs ihren aktuellen Tabellenplatz in den heimischen Ligen verteidigen: Salzburg ist in Österreich auf dem Weg zur vierten Meisterschaft in Folge, Leipzig steht in der Bundesliga mit acht Punkten Vorsprung auf Platz zwei. Während die Sachsen so direkt für die Gruppenphase qualifiziert wären, müssten die Salzburger zunächst noch durch die Qualifikation. Gelänge dies – anders als zuletzt, hätte Red Bull zwei Teams in der Königsklasse des europäischen Fußballs. Hier liegt dann das Problem.

Red Bull-Problem: Das UEFA-Reglement für die Champions League

Denn laut Reglement der UEFA ist es nicht erlaubt, dass zwei Klubs gleichzeitig am europäischen Wettbewerb teilnehmen, wenn sie den selben Geldgeber oder Mäzen haben. Und auch wenn Red Bull in Salzburg „nur“ noch als Hauptsponsor auftritt, sind die Verstrickungen zwischen beiden Klubs doch offensichtlich. Wie die Salzburger Nachrichten nun schreiben, soll es vonseiten der UEFA schon erste Signale geben, dass nur ein Bullen-Club international spielberechtigt ist. Eine endgültige Entscheidung soll jedoch erst nach Saisonende getroffen werden.

Bliebe der europäische Fußballverband hart, hätte das ins besondere für Leipzig gravierende Auswirkungen. Denn laut Regelwerk würde die UEFA jenen Verein bevorzugen, der in der nationalen Liga die bessere Platzierung erreicht hat – RBL müsste also noch Deutscher Meister werden, um mit der österreichischen Meisterschaft der Salzburger gleichzuziehen. Ansonsten wäre RBS für die Wettbewerb spielberechtigt, Leipzig nicht.

Auch ein bis dato als Hintertürchen erhofftes Szenario ist unwahrscheinlich: Red Bull Salzburg könnte auf sein Startrecht verzichten, Leipzig würde nachrücken. Das aber verhinderten die Lizenzbestimmung der Österreichischen Bundesliga, wie RB-Fans.de herausfand.

Demnach bestätigt der Lizenzbewerber für einen Platz in der Österreichischen Liga im Paragraph 9.2.1, dass sie „an den von der Bundesliga, ÖFB, UEFA und FIFA anerkannten und genehmigten Wettbewerben teilnehmen wird“. Sprich: Will Red Bull Salzburg auch nächste Saison eine Lizenz für die Österreichische Liga beantragen, müsste man die Champions League-Qualifikation spielen. Ein Verzicht zu Gunsten von RB Leipzig wäre nicht möglich.

Noch zu gemeinsamen Salzburger Zeiten: Christoph Friend und Ralf Rangnick.
Noch zu gemeinsamen Salzburger Zeiten: Christoph Friend und Ralf Rangnick.
imago/GEPA pictures

Red Bull optimistisch: Beide Mannschaften können Champions League spielen

Hinter den Kulissen, so berichten es die Salzburger Nachrichten weiter, laufen im Red Bull-Imperium die Bemühungen, eine Genehmigung für beide Mannschaften zu erwirken. Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund wird zitiert: „Ich gehe davon aus, dass sowohl Leipzig als auch Salzburg in der nächsten Saison an einem internationalen Bewerb teilnehmen können.“

Auch RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff dementierte ein drohendes Startverbot: „Es gibt bei RB Leipzig keine Nervosität, und auch die vermeintlichen Signale der UEFA gibt es nicht. Sofern wir uns sportlich dafür qualifizieren sollten, gäbe es keinen Grund, daran zu zweifeln, dass wir nächstes Jahr auch international spielen“, sagte Mintzlaff auf SID-Anfrage.

So ist Salzburg mittlerweile nicht mehr Teil von Red Bull Soccer, jenem Unternehmen, dass Oliver Mintzlaff führt und zu dem auch RB Leipzig gehört. Mit Salzburg existiert bei Red Bull nur noch eine Vereinbarung als Hauptsponsor. Außerdem versucht man in Leipzig, unabhängiger von den Geldern des Hauptsponsors zu werden.

UEFA dementiert angebliche Signale der Champions-League-Sperre

„Wir haben in der Tat Regeln, die die Integrität des Wettbewerbs und das Thema der Mehrfach-Eigentümer betreffen“, sagte ein UEFA-Sprecher und verwies auf die entsprechenden Artikel im Reglement der Champions League. Signale, dass es mit einem Start beider Mannschaften schwierig werden könne, habe es aber nie gegeben. Die UEFA werde darüber erst nach der Saison entscheiden, wenn alle Clubs ihre Unterlagen eingereicht haben. Deswegen erklärte der Verband die Berichte für spekulativ.