"eher ein zufälliger Standort" Union-Präsident lästert über "Ostverein" RB
Union Berlin thront trotz der 0:2-Niederlage gegen Eintracht Frankurt auch nach dem achten Spieltag von der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga. Im Interview mit dem Sportbuzzer hat Union-Präsident Dirk Zingler über die Bedeutung des Berliner Erfolges für die Ostdeutschen, den Ostfußball und Ost-West-Vergleiche gesprochen. Dabei kam die Rede auch auf RB Leipzig. Ein Klub, der wegen seines Vereinsmodels bei vielen Fans der Eisernen auf erhebliche Ablehnung stößt.
Ob RB für ihn überhaupt ein Ostklub sei, wurde Zingler im Interview gefragt. "Die Konzernzentrale steht in Österreich. Es gibt davon in Leipzig einen Klub, in Salzburg und New York. Dahinter steht ein österreichischer Getränkekonzern, der zur Stärkung seiner Marke Sportvereine gründet. Da ist Leipzig eher ein zufälliger Standort", antwortete der 58-Jährige.
Zingler polarisiert gegen RB Leipzig
Er freue sich zwar für die Leipziger Fans. "Sie können Bundesliga-Fußball und internationalen Fußball sehen. Doch man sollte auch ehrlich sein: RB ist kein ostdeutscher Verein." Zingler ist als großer RB-Kritiker bekannt. Vor ein paar Jahren polarisierte er mit der Aussage, dass er keine Spieler von RB Leipzig verpflichten würde. Sein Klub opfere „natürlich nicht alles für den Erfolg". Inzwischen haben die Eisernen mit Rani Khedira einen früheren Leipziger geholt - wenn auch nicht direkt im Anschluss an seine RB-Zeit.
In einem späteren Interview sagte Zingler mit Bezug auf die ebenfalls aufgrund der Klubstrukturen viel kritisierte TSG Hoffenheim. Bei Hoffenheim sei der Mäzen mit Dietmar Hopp noch eine Figur mit lokaler Verbundenheit, "RB hingegen war es egal, ob ihr Projekt in Leipzig ist oder anderswo."
Protest gegen RB Leipzig gehört bei Union zur Folklore
Protest gegen RB Leipzig gehört inzwischen zur Folklore in Berlin-Köpenick. So auch beim 2:1-Sieg in der Liga im August, als die Fans der Eisernen mit ihrem 15-minütigen Schweige-Protest zu Spielbeginn wie immer seit einigen Jahren ihre Ablehnung gegen den sächsischen Klub zum Ausdruck brachten. Zwischen die Anhänger und ihren Präsidenten passt diesbezüglich kein Blatt Papier.