"Unter aller Sau": Bittere Niederlage für Beierlorzer im Abstiegskampf | RBLive

Achim Beierlorzer versuchte nach der 0:5 (0:3)-Klatsche gegen RB Leipzig, Haltung zu bewahren. Als es bei der digitalen Übertragung der Pressekonferenz nach dem Fußball-Bundesligaspiel mit dem Trainer des FSV Mainz 05 jedoch technische Probleme gab, verlor er kurz die Fassung. "Ich kann ja wiederkommen, wenn es mit dem Ton funktioniert", blaffte der 52-jährige Coach entnervt. Während des sich anbahnenden zweiten Debakels gegen die Sachsen, bei denen man im Hinspiel 0:8 kapitulierte, blieb Beierlorzer noch ruhig: "Es hätte keinen Sinn gemacht, wenn ich draußen auch noch aufgegeben hätte."

Trotzdem muss ihm das erneut desaströse Spiel seiner Mannschaft gegen Leipzig fassungslos gemacht haben. Dennoch hielt sich Beierlorzer mit Kritik zurück. "Heute war es, wie wir es nicht haben wollten", meinte er. "Leipzig hat einen guten Tag gehabt, wir nicht." Vor der Partie hatte er genau davor gewarnt und versucht, seine Mannschaft auf die starke Offensive der Leipziger einzustellen. Gebracht es es nicht viel. Stattdessen hatten die Rheinhessen Glück, nicht noch höher für ihren fahrlässigen wie fahrigen Auftritt bestraft worden zu sein. Denn neben den fünf Toren von Timo Werner (11./48./75. Minute), Yussuf Poulsen (23.) und Marcel Sabitzer (36.) hätten es noch ein paar mehr Gegentreffer sein können.

"So ein Spiel tut besonders weh. Leipzig hat eine herausragende Mannschaft", sagte 05-Manager Roven Schröder. Und fügt hinzu: "Wir können froh sein, dass wir nur fünf Stück bekommen haben." In dieselbe Kerbe schlug auch der leidtragende Torwart. "Ehrlich gesagt können wir froh sein und uns bedanken, dass Leipzig so viele Chancen nicht reingemacht hat", meinte auch Florian Müller, der als 05-Keeper das RB-Schützenfest nicht verhindern konnte. "Ansonsten wäre das zweistellig ausgegangen." Er könne sich für die Leistung nur entschuldigen: "Das war wirklich unter aller Sau."

Für den Tabellenfünfzehnten Mainz war es eine derbe Schlappe mitten im Abstiegskampf. Die direkten Verfolger Fortuna Düsseldorf und Werder Bremen holten beide Punkte. Bei einem Sieg im Nachholspiel der Bremer könnten beide bis auf drei Punkte heran rücken. Achim Beierlorzer, der zwischen 2014 und 2017 als Trainer bei RB Leipzig beschäftigt war, holte bislang mit Mainz durchschnittlich 1,13 Punkte. Dorthin kam er im November 2019, nachdem er den FC Köln auf dem vorletzten Tabelenplatz verlassen musste.