Verletzter RB-Star: Rose stellt Schlager-Comeback in dieser Saison infrage

Leipzig - Die schlechte Nachricht kam am vorgestrigen Morgen. RB-Mittelfeld-As Xaver Schlager hat sich erneut so verletzt, dass er mehrere Wochen ausfällt. Vermutlich bis zum Saisonende. Es sind ja nur noch acht Partien in der Liga, plus des Halbfinales im DFB-Pokal zu spielen.

Vielleicht geht Richtung Finale am 24. Mai noch was, sollten die Rasenballsportler am kommenden Dienstag den VfB in Stuttgart besiegen. Doch für RB-Trainer Marco Rose ist das kein Trost. Der 48-Jährige hatte viel auf das Comeback seines defensiven "Sechsers" gesetzt. Darunter auch eine Abstellung zur österreichischen Nationalmannschaft, um sich Spielpraxis zu holen, wie es hieß.

Schlager spielte 13 Minuten gegen Serbien – nun ist er bereits zum dritten Mal in dieser Spielzeit verletzt. War es ein Fehler, ihn abzustellen? Rose antwortete auf der PK am Tag vor dem Auswärtsspiel in Mönchengladbach unmissverständlich mit: Nein!

"Wir alle haben uns Druck gemacht: wir, die Österreicher und Xaver selber auch. Aber wir waren nicht verantwortungslos oder sind übers Limit gegangen. Die Idee, zur Nationalmannschaft zu gehen, war goldrichtig. Das würden wir wieder so machen, weil er an dem Punkt war, wo es nur noch darum ging, matchfit zu werden. Kein Vorwurf an irgendjemanden, alle wollten das Beste."

Schlager hat sich den Oberschenkelmuskel verletzt. Rose sprach von einem Ausfall "auf unbestimmte Zeit". Er meinte damit nicht, dass die Verletzung unklar sei, sondern er stellte in den Raum, ob es für Schlager nach zwei gescheiterten Comeback-Versuchen sinnvoll ist, diese Saison nochmal etwas zu riskieren.

"Die Situation ist nicht einfach, nicht für Xaver, nicht für uns und nicht für die Österreicher. Aber wir werden es hinbekommen. Jetzt geht es darum, Xaver gesund bekommen", sagte Rose, der auf den Kreuzbandriss vor gut einem Jahr und die Kniereizung im Januar einging. "Wir reden mittlerweile über eine Ausfallzeit, die sehr lang ist", führte er aus.

Ergo: "Das bedeutet, dass, selbst wenn wir Xaver in drei, vier, vielleicht zwei Wochen wieder auf dem Platz haben, er so wenig trainiert hat, dass die Frage besteht: Macht es nochmal Sinn? An dem Punkt sind wir gerade." Sein Rat an den Österreicher, einem seiner Schlüsselspieler: "Jetzt geht es darum, dass er sich in einen perfekten Zustand bringen muss, weil er noch viele Jahre auf Topniveau vor sich hat."

Für den Klub, die Kollegen und seinen Trainer kommt der Ausfall zur Unzeit. Der Österreicher ist ein Kämpfer, Antreiber, er besitzt Übersicht und Technik und kann zwischen beiden Strafräumen agieren. Diese Qualitäten fehlen der Mannschaft im Gerangel um einen Champions-League-Platz. Momentan hat RB keinen, ist Fünfter mit drei Punkten Rückstand auf Frankfurt und Mainz. Samstag geht es zu Roses Ex-Klub Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr), der nur zwei Zähler hinter Rasenballsport liegt.

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Es hängt viel daran, das vierte Ticket für die lukrative Königsklasse des Europapokals in die Hand zu bekommen. Auch eine Vertragsverlängerung mit Schlager, dessen aktuelles Arbeitspapier Sommer 2026 ausläuft. Wie die MZ erfuhr, will der kernige Profi Gespräche darüber erst nach dem Saisonende führen. Die Champions League spielt eine zentrale Rolle, und Schlagers Traum von Spielen in der englischen Premier League. Dagegen bietet RB eine deftige Gehaltserhöhung und eine Führungsrolle im Team, die sich nicht nur aus seiner Spielweise und seinem Charakter ableitet, sondern auch aus seiner Position.

Rose meinte zu möglichen Vertragsgesprächen: "Das hat gerade keine Priorität. Natürlich wollen wir verlängern, aber darüber können wir auch später reden. Er hat ja noch ein Jahr Vertrag."