„Tor hätte zählen müssen” Rose ärgert verweigerter Treffer in Mainz
Der Jubel von Abdou Diallo über seinen vermeintlichen Ausgleich beim Auswärtsspiel von RB Leipzig in Mainz (1:1) in der 53. Minute währte nur kurz. Schnell hob der Schiedsrichterassistent die Fahne. Nach Überprüfung durch den Videoschiedsrichter entschied Referee Felix Brych auf Abseits, ohne sich die Szene noch einmal anzuschauen.
Doch Torschütze Diallo stand beim Freistoß von Marcel Halstenberg von der rechten Seite eindeutig nicht im Abseits. Ganz offenbar werteten es Brych & Co. als regelwidrig, dass Willi Orban, der knapp im Abseits stand, aber gar nicht an den Ball gelangen konnte, unter dem Freistoß hindurchhüpfte und dabei Mainz-Keeper Robin Zentner gestört haben könnte.
Marco Rose: „Komische Regelauslegung”
Im DFB-Regelwerk heißt es dazu, dass eine Abseitsstellung bestraft werden muss, wenn ein Spieler „aktiv am
Spiel teilnimmt”, indem er „eindeutig versucht, den Ball in seiner Nähe zu spielen, wenn diese Aktion einen Gegner beeinflusst” beziehungsweise „diesen daran hindert, den Ball zu spielen oder spielen zu können, indem er ihm eindeutig die Sicht versperrt”. Doch beides liegt nicht eindeutig vor. Dass Orban Zentner irritiert haben könnte, ist wenig wahrscheinlich, da er mehr als fünf Meter von Zentner entfernt unter dem Ball hindurchsprang und dabei drei, vier Meter von Diallo entfernt stand.
Marco Rose hatte eine klare Meinung dazu: „Wir haben heute ein zweites Tor geschossen, das hätte zählen müssen. Die Abseitsregel ist aus meiner Sicht schwierig ausgelegt in der Situation”, sagte Leipzigs Trainer. „Ich habe nicht gesehen, dass Willi Orban ein Tor köpfen wollte, es sind auch noch drei andere hochgesprungen. Zu erkennen, dass Willi Orban jemanden gestört haben soll in der Situation – das finde ich schwierig”, so Rose. „Komische Regelauslegung.”
Alex Feuerherdt, Schiedsrichterexperte von Collinas Erben, sagte bei Sky, dass es korrekt gewesen sei, die Entscheidung nicht zurückzunehmen, weil keine klare Fehlentscheidung vorliege. Referee Brych mochte sich bislang nicht äußern.