werner seit 726 Minuten torlos Turbanträger Poulsen: Lob von Kapitän und Trainer
Man kann Timo Werner auf die Bank setzen. So wie jeden anderen Fußballer auch. Trotzdem war das Wechselspieler-Outfit des Nationalstürmers der Hingucker vor dem 5:1 von RB Leipzig gegen den VfB Stuttgart Freitagabend. Bei Anpfiff schlich er sich in die hinterste Reihe der Auswechselbank und rutschte im Sitz so tief herunter, dass ihn die Kamera nicht mehr einfangen konnte. Nach Abpfiff eilte er schmallippig an Teamkollegen und Gegnern vorbei in die Kabine. "Timo will immer spielen", ist ein geflügelter Satz am Cottaweg.
RB und Werner: "Timo freut sich bestimmt"
Marco Rose nahm ihn auf nach dem ersten Heimspielsieg der Saison und erinnerte daran, dass "Fußball ein Mannschaftssport" sei, "alle sind wir hier, um gemeinsam Erfolg zu haben. Wir haben 5:1 gewonnen und ich glaube, dass sich auch Timo mit uns freut."
Bestimmt. Mit Abstrichen. Werner, 27, ist Stürmer, sein Messwert sind Tore, die nun seit fast 726 Minuten fehlen. Und: Konkurrent Lois Openda hat schon wieder getroffen. Er erzielte seinen zweiten Liga-Treffer, es war das Tor zum zwischenzeitlichen 3:1.
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Neben dem Belgier stürmte für Werner Yussuf Poulsen. Auch das war ein Hingucker, denn der Däne hatte zum letzten Mal gegen Eintracht Frankfurt im Februar in einer RB-Startelf gestanden. Er spielte 80 Minuten eine typische Yussuf-Poulsen-Partie und verließ den Rasen unter großem Applaus mit Turban.
Rose und Poulsen: Einsatz verdient
Drunter geschützt lag eine Platzwunde, die sich der 28-Jährige vor der Pause im Luftduell mit VfB-Kanten Dan-Axerl Zagadou geholt hatte. "Wie man es von ihm kennt: Er wirft sich rein", schwärmte später Team-Kapitän Willi Orban. "Platzwunde geholt, viel gekämpft, Duelle gewonnen, aber auch gute fußballerische Momente gehabt, wo er sauber spielt, einen guten ersten Kontakt hat."
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Poulsen hat seit gut eineinhalb Jahren mit zahlreichen Muskelverletzungen, Konkurrenten und fehlendem Rhytmus zu kämpfen. Mittlerweile scheint er wieder einen zu haben. Durch seine Einwechslung kippte etwa die Pokalfinalpartie im Mai gegen Frankfurt von einem 0:0 in ein 2:0.
Poulsen gegen den VfB: 19 Sprints, neun Zweikämpfe
Gegen die spielstarken Stuttgarter war er vor allem als erster Abwehrspieler gefragt. "Er gibt uns eine unheimlich wichtige Komponente mit seiner Art gegen den Ball zu verteidigen. Gerade gegen eine spielstarke Mannschaft. Yussi hat ein enormes Pensum gegen den Ball, deshalb war es ein guter Zeitpunkt ihn zu bringen", so Orban, dessen Einschätzung Poulsens Spieldaten unterstützen: kein Torschuss, keine Vorlage, aber 19 Sprints und neun direkte Zweikämpfe: ein Topwert für einen Stürmer.
Sein Coach Marco Rose war entsprechend zufrieden mit dem Dänen, der nach 80 Minuten Platz machte für Benjamin Sesko. "Yussi hatte sich das über gute Trainingsleistungen und Teileinsätze diesen Einsatz verdient. Er hat das sehr gut gemacht."