elfmeterkiller gegen gladbach Von Almelo nach Manchester: Rose schwärmt von Gulacsi-Ersatz Janis Blaswich
Man kann in Almelo alt werden, keine Frage. Die 70 000 Einwohner-Gemeinde hat auch ihre schönen Seiten, die katholische Kirche "Maria von der Immerwährenden Hilfe" zum Beispiel oder das Haus zur "Alten Waage". Aber es gibt auch eine Menge Alternativen.
Das gilt vor allem für Fußballer von Schlag eines Janis Blaswich, der bis vergangenen Sommer vier Jahre lang zwischen den Pfosten von Heracles Almelo stand, einem aktuell Zweitligisten. Gestern hütete er das Tor eines Champions-League-Achtelfinalisten, der sich am Dienstag mit Manchester City duelliert. So schnell kann das gehen.
Rose: "Janis' Safe hatte Signalwirkung"
In dieser Partie zwischen seinem neuen Arbeitgeber RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach hatte der 31-Jährige einen großen Anteil am Sieg seiner Kollegen. Blaswich hielt einen Elfmeter von Alassane Plea, da stand es noch 0:0. Fünf Minuten später fiel das 1:0 - für RB. Am Ende hatten die Rasenballsportler ein lange Zeit enges Spiel 3:0 gewonnen.
"Das Spiel heute, ohne den gehaltenen Elfmeter, hätte ein hartes Brot für uns werden können", sagte später Trainer Marco Rose und widersprach damit seinem Keeper. "Janis' Safe hatte Signalwirkung, er war heute schon ein bißchen der Matchwinner."
Das sah Emil Forsberg genauso, Leipzigs Schütze zum 2:0 vom Elfmeterpunkt (71.). "Der Sieg geht an Janis. Dass er den Elfmeter gehalten hat, war ganz wichtig für uns. Sonst wäre das ein ganz anderes Spiel gewesen. Das war der Knackpunkt des Spiels. Danach hatten wir mehr Power und haben realisiert, dass es eng ist und wir noch mehr geben müssen."
Blaswich: Stationen in Rostock und Dresden
Blaswich ist seit Sommer 2022 im Club, davor war er die vier Jahre in Almelo, davor mal an Hansa Rostock und Dynamo Dresden verliehen. Sein Ausbildungsverein ist: die Borussia aus Mönchengladbach.
Dessen neuer Sportchef Roland Virkus kennt Blaswich noch von früher, er hat ihn im Nachwuchs trainiert. Gestern sagte er in Leipzig: "Mich freut seine Entwicklung. Das ist ein Junge, der in Gladbach ausgebildet worden ist, der immer im Schatten von Marc-André ter Stegen stand und der eine super Entwicklung genommen hat. Er hat gezeigt, dass er ein hervorragender Torhüter ist."
Davon macht sich auch Rose jeden Tag im Training ein Bild. "Seine Entwicklung ist großartig", sagte der Coach nach dem Spiel. "Er strahlt immer Ruhe aus, hat sich immer verhalten wie eine Nummer ein, in und neben dem Tor, er gibt der Kabine viel. Wir können froh sein, dass wir ihn geholt haben."
RB: Zweikampf ums Tor im Sommer?
Froh, weil Blaswich parat stand, als sich Stammtorhüter Peter Gulacsi schwer verletzte. Das war Anfang Oktober im Champions-League-Spiel gegen Celtic Glasgwo, als dem Ungarn das Kreuzbandriss. Seitdem vertritt ihn die eigentliche Nummer 2 meisterlich. 24 Partien stehen mittlerweile in Blaswichs Statistik, acht davon hat er zu Null gehalten, 15 gewonnen.
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Bleibt nur die Frage: Was passiert, wenn Gulacsi spätestens im Sommer wieder fit ist. Alles läuft auf einen fairen Zweikampf um den Stammposten im RB-Tor hinaus. "Janis hat nachgewiesen, was er kann", sagte der Trainer. "Was in der Zukunft kommt, wird man sehen." Allerdings hat Blaswich in der Elfmeterkillerstatistik die Nase vorn. Gulacsi hielt zwischen 2018 und 2023 vier Strafstöße gegen sich, bei Blaswich waren es sieben.