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„Was will denn der Penner hier?” Warum Klopp nicht mehr in Dortmund und Mainz ins Stadion geht

Der Wechsel des Kulttrainers zu Red Bull erwischte viele Traditionalisten kalt. Seitdem verzichtet Jürgen Klopp auf Stadionbesuche bei seinen Ex-Klubs – um unangenehme Situationen zu vermeiden.

28.06.2025, 20:30
Einst war das Dortmunder Stadion sein Wohnzimmer, heute meidet Jürgen Klopp den Signal-Iduna-Park besser.
Einst war das Dortmunder Stadion sein Wohnzimmer, heute meidet Jürgen Klopp den Signal-Iduna-Park besser. (Foto: imago/Revierfoto)

Berlin/dpa/ukr – Trainer Jürgen Klopp verließ Borussia Dortmund und Mainz 05 als Legende und Fanliebling, nun meidet er bestimmte Begegnungen mit Anhängern seiner Ex-Klubs. Der Grund: sein Engagement als Global Head of Soccer beim für viele Fußball-Traditionalisten umstrittenen Konzern Red Bull. „Bis jetzt hat noch keiner zu mir gesagt: ,Hey, da hast du dich ja schön verkauft.’ Klar ist aber auch, dass ich in Mainz oder Dortmund nicht unbedingt ins Stadion gehen würde”, sagte Klopp im Interview mit der Welt am Sonntag.

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Klopp: „Ich fand die Idee mit Red Bull zu spannend”

„Aber nicht, weil ich da nicht hinwill, sondern weil ich die Leute nicht in eine Situation bringen möchte, in der einer vielleicht meint: ,Was will denn der Penner hier?’, und der andere ihm entgegnet: ,Aber das ist doch der Kloppo.’ Das ist unnötig, dem will ich aus dem Weg gehen”, erklärte der 58-Jährige.

Er nehme die Kritik niemandem übel. Die Leute könnten ihn kritisieren, so viel sie wollten, sagte Klopp. „Ich fand die Idee mit Red Bull zu spannend, als dass ich hätte sagen können: Das mache ich nicht, weil das bei meinen Ex-Clubs nicht so gut ankommt.”

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„Das Spiel ist immer noch dasselbe”

Klopp argumentierte: „Ich habe neun Jahre in England gearbeitet, wo 50+1 nicht diskutiert wird und es auch mal hieß, dem Fußball werde das Herz aus dem Leib gerissen. Nix da: Ich war live dabei – das Spiel ist immer noch dasselbe und an manchen Tagen sogar noch emotionaler als früher.” Und weiter: „Wenn es dann heißt, Red Bull macht das doch nur, um noch mehr Dosen zu verkaufen. Nennen Sie mir einen Sponsor – gerne auch in Deutschland – der nur aus altruistischen Gründen viel Geld in die Hand nimmt, und weil er den Sport so geil findet. Keiner! Alle wollen dabei den Mehrwert für Ihr Unternehmen.”

Klopp arbeitet seit Januar für den Getränkekonzern. Zuvor hatte er als Trainer des FC Liverpool unter anderem die Champions League und die Premier League gewonnen. Mit Borussia Dortmund wurde er zweimal Meister und Pokalsieger, auch beim FSV Mainz 05 feierte er große Erfolge wie den Bundesliga-Aufstieg und die Qualifikation für den Europapokal.