Was wird aus Ronaldo? Rangnick-Debüt bei Manchester United steht bevor | RBLive

Die Rückkehr von Cristiano Ronaldo zu Manchester United, wo er vor über einer Dekade den Weg zu einem Weltstar nahm, war gemeinsam mit Leo Messis Abgang vom FC Barcelona der meistbeachtetste Transfer des Sommers. Die Ankunft von Ralf Rangnick bei Manchester United sorgte zugleich für Lob und Kritik. Und sie wirft die Frage auf, wie der Wegbereiter des modernen Pressingfußballs in Deutschland und Verfechter eines Altersdurchschnitts von unter 24 Jahren mit dem alternden Angreifer umgehen wird.

Dass Rangnick grundsätzlich keine Scheu hätte, Ronaldo unabhängig von seinem Namen auf die Bank zu setzen oder gleich aus dem Kader zu streichen, deutet sein Verhältnis zu Zlatan Ibrahimovic an. Der 40-Jährige Schwede traf auch in dieser Saison in acht Spielen schon fünf Mal und stellte seine Klasse erneut unter Beweis. Als es vor rund einem Jahr darum ging, ob Rangnick beim AC Mailand unterschreibt, waren die Ansichten des Revolutionärs auch im Umgang mit Ibrahimovic zu weit von denen der Verantwortlichen entfernt. "Er hätte unter mir keine Rolle gespielt", gab Rangnick gegenüber der Gazetto dello Sport (via Bild) zu. "Ich setze auf Wachstum und junge Spieler." Das ließ der selbstbewusste Schwede nicht unkommentiert.

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Nun kam der Deal nicht zustande und es brauchte keine Probe aufs Exempel, ob Rangnick sich einen Clinch mit Ibrahimovic angetan hätte. In Manchester wird er nun vor derselben Situation stehen. Interimstrainer Michael Carrick probierte bereits aus, was es heißt, den fünffachen Weltfußballer auf die Bank zu setzen. Beim 1:1 gegen den FC Chelsea kam Ronaldo erst für die letzten 26 Minuten ins Spiel und ging nach Abpfiff ohne Umwege in die Kabine.

Hatte Rangnick bereits seinen Schatten geworfen? "Das war nicht der Fall", so Carrick auf die Frage, ob er mit dem Ex-RB-Coach darüber kommuniziert hatte. Er begründete seine Maßnahme aber genau so, wie man es von Rangnick erwarten würde, wenn er diplomatischer vorgeht als bei Ibrahimovic. "Marcus, Jadon und Bruno haben einen hervorragenden Job gemacht, wenn es darum ging zu wissen, wann sie pressen müssen und wann", so Carrick gegenüber ESPN. Sich ähnlich mannschaftsdienlich in der Rückwärtsbewegung zu verhalten ist nichts, das man vom Vollblutangreifer Ronaldo erwartet. Die kommenden Tage werden zeigen, ob sich ein Machtkampf abzeichnet.