RB Leipzig„Wenn du im Finale bist, willst du auch gewinnen” Ist denn schon Pokal-Endspiel?
Ist es erst Ende April oder doch schon der 13. Mai? Bei der Pressekonferenz von RB Leipzig an diesem Mittag sprach Trainer Julian Nagelsmann so häufig vom Pokalfinale, als stünde RB bereits als Teilnehmer am Endspiel fest. „Die Spieler haben das (Pokalfinale, Anm.d.Red.) schon erlebt und würden gern als Sieger vom Platz gehen. Es gibt nichts Schlimmeres als Platz zwei, wenn du im Finale bist, willst du auch gewinnen”, sagte Nagelsmann etwa. Oder: „Es wäre sehr, sehr schön, wenn wir uns mit dem Pokal verabschieden würden.” Und: „Wenn wir die Chance haben, das Ding zu gewinnen, ist es normal, dass wir es probieren. Die Erwartung darf man gern haben.”
RB Leipzigs Klub-Oberhaupt Oliver Mintzlaff hatte am Dienstag gefordert: „Wir erwarten von Julian, dass er den Titel hier abliefert, bevor er sich nach München verabschiedet.” Nagelsmann meinte zwar, dass Mintzlaff das „mit einem Lächeln” gemeint habe und keinen Druck aufbauen wollte, doch wie ein Journalist richtig bemerkte, hatte der Geschäftsführer bei der Forderung keine Miene verzogen. „Wir haben viele Spieler, die wie ich auch noch keine Titel gewonnen haben. Der Pokal ist Motivation genug, sie spüren keinen größeren Druck”, sagte Nagelsmann.
Nagelsmann: „Tagestrip” nach Bremen
Ein wenig gewann man zu Beginn der Ausführungen, als sei Bremen nur obligatorische Durchgangsstation auf dem Weg zum großen Endspiel in Berlin. Anders als üblich fliegt Rasenballsport erst am Spieltag an die Weser, zu einem „Tagesausflug”, sagte der Trainer. Doch immerhin betonte Nagelsmann im Verlaufe seiner Ausführungen auch: „Die Gefahr zu stolpern besteht aufgrund des Gegners.” Bremen sei eine „Pokalmannschaft. Die größte Gefahr ist, dass sie das Spiel mit dem Wissen angehen, dass es keine Auswirkungen auf die Bundesliga hat” – ohne Rucksack und Abstiegsgefahr. „Sie werden befreiter aufspielen, sind geradliniger geworden in vielen Aktionen, haben gegen uns im Bundesligaspiel etwas höher verteidigt.”
Die „Thematik drumherum”, wie Nagelsmann den Medientsunami rund um seinen Abgang nach München bezeichnete, werde das Pokalspiel nicht beeinflussen, so der Bayer. „Ich habe mit meinen Spielern gesprochen, sie sind alle topmotiviert.”
So soll das Team mit dem Finale vor Augen an seine Grenzen gehen, so wie in der ersten Halbzeit beim 4:1 in der Liga vor einigen Wochen aufdrehen und die schwächeren Bundesligaspiele zuletzt abschütteln. „Man versucht immer alles, aber es kommt nicht immer das Gleiche hinten raus – zumindest beim Fußball”, schloss Nagelsmann schelmisch. (RBlive/ukr)