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Schicksalsspiel in Freiburg? „Werden weiterbasteln”: Rose soll fürs Erste Trainer bleiben

In der Rückrunde ist RB Leipzig nur Elfter der Bundesliga. Von den letzten 16 Ligaspielen gewannen die Sachsen vier. Trainer Marco Rose steht in der Kritik, soll aber noch eine Chance bekommen.

Von Ullrich Kroemer Aktualisiert: 02.03.2025, 11:15
Marco Rose steht in der Kritik.
Marco Rose steht in der Kritik. (Foto: imago/Picture Point LE)

Leipzig/mit dpa – Am Tag nach der bitteren Pleite gegen Mainz 05 nahm erst einmal alles seinen gewohnten Lauf. Trainer Marco Rose leitete das Auslaufen beziehungsweise Spielersatztraining und ist zunächst trotz des nächsten Offenbarungseids weiter im Amt. Laut dpa-Informationen soll er auch im kommenden Spiel gegen den SC Freiburg eine weitere Chance erhalten. Wie RBlive erfuhr, ist jedoch noch keine eindeutige Entscheidung der Klubchefs über Roses Zukunft getroffen worden. 

Doch die Lage für Coach und Klub ist dynamisch und wird immer prekärer, Rückendeckung hat der Trainer der Leipziger nicht mehr. Sportchef Marcel Schäfer war zwar nach der Niederlage im so wichtigen Duell um die Champions-League-Plätze in der Kabine des Trainers. Öffentlich jedoch mochte sich Schäfer nicht (mehr) äußern. Die Elefantenrunde mit Schäfer, Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff, Mario Gomez und Jürgen Klopp kann gerade nicht persönlich tagen, weil die Red-Bull-Entscheider unterwegs sind. Nach Spielen schalten sich die Bosse gewöhnlich virtuell zusammen, wenn sie nicht eh in Leipzig sind.

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„Meine Jungs sind, wie sie sind”

Sollte RB Leipzig in Freiburg verlieren, wäre auch der nächste Konkurrent um die „Königsklassen”-Ränge enteilt. Dann wäre ein Punkt erreicht, an dem die Klubführung reagieren müsste. Bis zur Länderspielpause nach dem BVB-Spiel würden die Bosse dann wohl nicht warten. Bisher durfte Rose trotz spielerischer Dauerflaute verhältnismäßig lange im Amt bleiben, weil RB auch wegen schwächelnder Konkurrenten auf einem Champions-League-Platz stand. Droht der Abstand auf die „Königsklassen”-Plätze nun zu groß zu werden, ist die Geduld bei Rasenballsport wohl aufgebraucht.

In der Rückrunden-Tabelle der Bundesliga ist Leipzig aktuell nur Elfter. Von bisher sieben Spielen wurde nur eins gewonnen, fünfmal spielte RB unentschieden. Im vom Klub als immens wichtig ausgerufenen Februar holte RB gegen die Kellerklubs der Liga nur einen Sieg gegen St. Pauli. In den kommenden Wochen warten dagegen Duelle mit den Champions-League-Konkurrenten Freiburg Dortmund, Wolfsburg und Eintracht Frankfurt.

Rose gelingt es seit Jahresbeginn einfach nicht, seiner Mannschaft Konstanz und Dominanz zu verleihen. Der Coach, der sich bisher stets vor seine Spieler gestellt hatte, verschärfte die Kritik am Team nach der Pleite. Rose attestierte seinen Spielern, kein Gefühl für wichtige Spielphasen und -Situationen zu haben, zu blauäugig und naiv zu agieren, zu wenig Verantwortung für das Spiel und die Mannschaft zu übernehmen. Ein Problem mangelnder Cleverness und Klarheit, das sich nicht über Nacht abstellen lässt.

Gulacsi: „Am Plan liegt es nicht”

„Das ist ein Thema, das wir im Kader haben. Man merkt uns immer wieder an, dass wir da Schritte machen müssen. Intern sprechen wir das relativ deutlich an, aber extern sind und bleiben das meine Jungs, die versuchen, Ergebnisse einzufahren”, sagte Rose. „Die Jungs wollen, aber meine Jungs sind, wie sie sind.”

Keeper Peter Gulacsi stellte sich weiter hinter den Coach und nahm seine Kollegen in die Pflicht. „Am Plan liegt es nicht, wir haben 15, 20 Minuten gezeigt, dass der Plan gut war. Aber du brauchst gegen Mainz sehr viel Aktivität ohne den Ball, um den Spieler mit Ball Lösungen anzubieten”, betonte der Keeper. Dass RB dies nach der guten Startphase eingestellt habe, sei das größte Problem mit dem Ball gewesen. Und gegen den Ball müsse die Mannschaft in den entsprechenden Situationen „einfache Lösungen wählen und Bälle klären, das war nicht der Fall”. So etwa vor dem 1:1, als sich Amadou Haidara verdribbelte, anstatt den Ball zu klären.

Rose wolle nun „deutlich zeigen und aufarbeiten, was heute wieder schiefgelaufen ist”, sagte er. Dabei helfen „Erfahrungswerte, Finger in die Wunde legen, Vertrauen”. Rose setzt auf „Kleinigkeiten und Details, die helfen können und die wir nutzen wollen”. So kehren etwa Yussuf Poulsen und Christoph Baumgartner zurück. Rose mahnte: „Wir haben jetzt eine Woche Zeit, um den Faktor Energie wieder nach oben zu schrauben. Wir haben unsere Ziele und an denen werden wir weiterbasteln.”

Die Trainingswoche müsse „messerscharf” sein, forderte der 48-Jährige, „denn in Freiburg wartet das nächste ganz wichtige Spiel”. Es könnte das Schicksalsspiel für Rose sein, seinen Job zumindest bis Saisonende zu retten.