Berlin/Leipzig/ukr – Tidiam Gomis fackelte nicht lange. Der Franzose war erst eine Minute auf dem Platz, als ihn auf halblinker Position ein scharfer Ball von Conrad Harder aus dem Zentrum erreichte. Gomis traf die Kugel mit dem Außenrist und stellte keine zwei Minuten nach dem Führungstreffer der Unioner mit seiner ersten Aktion den zwischenzeitlichen Ausgleich her (59.). Die perfekte Antwort und eine der wenigen Aktionen in der zweiten Hälfte, die mal seriös zu Ende gespielt waren.

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Es war das erste Tor des bereits im vergangenen Winter nach Leipzig gewechselten, filigranen Angreifers in einem Pflichtspiel. Damit hat RB nun elf verschiedene Bundesliga-Torschützen in dieser Saison.

„Tidi”, wie sie den 19-Jährigen rufen, sei „ein sehr talentierter Spieler, sehr lernbereit und klar im Kopf. Er wird uns in Zukunft noch viel Freude machen, weil er einen sehr geradlinigen Charakter hat und gut in die Tiefe geht”, lobte Trainer Ole Werner nach der 1:3-Niederlage. „Wenn er so klar im Kopf bleibt, wird seinen Weg machen.”

Auch Sportboss Marcel Schäfer hob Gomis' „unglaubliches Tempo und sein gutes Eins gegen Eins” hervor. Doch Schäfer betonte: „Auch ihm fehlt noch die Klarheit, die Balance zwischen Risiko und einfachem Spiel.” Doch es war erst das 17. Spiel für den Teenager aus Caen im RB-Dress überhaupt. Er hat noch viel Zeit, zu lernen. Sein Premierentreffer führte zwar nicht zu Punkten, aber dass der Youngster besser in Schwung kommt, ist gerade zum Jahresende, wo die Ausfallliste ellenlang ist, wichtig für die Leipziger.  

Akteure wie Gomis und Andrija Maksimovic sind jetzt gefragt, die verletzten oder nicht anwesenden Kollegen bestmöglich zu vertreten. „Sie spielen jetzt noch nicht immer Stamm, aber ihnen trauen wir auch eine Entwicklung zu, dass sie in wichtige Rollen schlüpfen”, hatte Werner vor dem Spiel gesagt. Doch dafür braucht es noch mehr Reife als im Spiel bei Union.