RB LeipzigWie die Senioren: RB Leipzigs Spieler in der Einzelkritik
„Wir haben der Bühne angemessen Seniorität reingebracht”, sagte RB Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann über die „reife” Leistung seiner Mannschaft. „Wenn der Trainer schon keinen Bart hat, müssen wir wenigstens ein bissel seniorenhaft spielen”. Die Noten nach RB Leipzigs 1:0 (0:0)-Erfolg bei Tottenham Hotspur:
Peter Gulacsi: Der Keeper war einer der Matchwinner des Abends. Mit zwei, drei Weltklasse-Paraden hielt er seinem Team den Sieg fest. Dass RB nun zum dritten Mal in Serie zu Null gespielt hat, ist auch der überragenden Form des Ungars geschuldet. Seine hochklassigste Aktion: die Parade bei der Chance von Steven Bergwijn (8.). „Das war die beste. Ich habe den Ball nicht gesehen, musste schnell agieren und konnte den Ball noch auf die Seite lenken.” Außergewöhnlich. Note: 1,5.
Lukas Klostermann: Zuverlässig und zweikampfstark, verschätzte sich nur einmal, als er Dele Alli aus den Augen ließ (39.). Wird immer sicherer als Innenverteidiger. Hatte hinter Ampadu die beste Passquote und die meisten Ballkontakte. Beindruckend stabile Darbietung. Note: 2.
Ethan Ampadu: Der Held des Abends. Dass der Waliser Dayot Upamecano würde so würdig vertreten können, war nicht zu erwarten. Stand seinen Mann defensiv in Zweikämpfen, verschätzte sich nur einmal gravierend, als Halstenberg in höchster Not gegen Lucas Moura helfen musste (20.). Kämpfte in seinem erst zweiten Spiel für RB von Beginn an bis zur Erschöpfung. Auch in der Spieleröffnung präzise und wendig. Hatte die meisten Ballkontakte und die beste Passquote, fing die meisten Bälle. Hat zwar noch Pickel im Gesicht und nur ein zartes Oberlippenbärtchen, aber spielt ganz im Nagelsmann'schen Sinne wie ein Senior. Note: 2.
Marcel Halstenberg: Gute und stabile Vorstellung, war etwas weniger präsent als seine beiden Kollegen. Note: 2,5.
Nordi Mukiele: Spielte unruhig, haderte, hätte mit dem Platz auf seiner Außenbahn mehr herausholen können und ließ sich defensiv ein paar Mal düpieren, wie bei dem Beinschuss auf Steven Bergwijn (8.). War der schwächste Leipziger auf dem Platz. Anders als gegen Bremen nicht mit dem Fokus beim Spiel. Note: 3,5.
Konrad Laimer: War überall zu finden, als Antreiber, Anspielstation, Vorbereiter, giftiger Balleroberer und holte den Elfmeter heraus. Note: 1,5.
Marcel Sabitzer: Führte das Team nicht nur mit der Kapitänsbinde am Arm an, sondern auch auf dem Feld als Stratege. „Er hat viel dazu beigetragen, dass wir so aufgetreten sind“, lobte Nagelsmann. Seine beste Partie auf der neuen Position im defensiven Mittelfeld. Note: 2.
Angelino: Hatte gerade in der ersten Hälfte viel Platz, war oft in aussichtsreichen Positionen. Doch dem Spanier fehlte die Präzsion bei Hereingaben und im Torabschluss (2.). Note: 2,5.
Nkunku: War nicht so prägend für das Spiel wie in den Wochen zuvor. Übertrieb es mit Hackenablagen, von denen eine im Seitenaus landete. Deutete seine Klasse nur an. Note: 3.
Timo Werner: Postierte sich in der ersten Halbzeit teilweise so tief, dass er fast den Abwehrkollegen Konkurrenz machte. Stieß dennoch in den richtigen Momenten nach vorn, vergab aber zwei Großchancen (2., 32.). Wie cool er dann den Elfmeter verwandelte, verdient Respekt (58.). Note: 2.
Patrik Schick: Hatte viele gute Szenen und gefährliche Abschlüsse, hätte aber das 2:0 machen müssen (62.). Note: 2,5.
(RBlive/ukr/mhe)