„bringt nichts, wenn mir die Haare zu Berge stehen” Wie Rose den Champions-League-Druck moderiert
Der Druck, das Pflichtziel Champions League zu erreichen, ist hoch auf bei RB Leipzig der Zielgeraden dieser Saison. „Europa League ist keine Option“, sagt Benjamin Henrichs. Und Johann Plenge, einer der drei RB-Geschäftsführer sagte jüngst MZ/RBlive: „Unsere Fans und Partner wollen von uns europäischen Spitzenfußball sehen. Und auch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwarten ebenso wie wir von ihnen, dass wir in allen Bereichen auf Champions-League-Niveau agieren.” Champions League zu spielen, ist das Selbstverständnis bei RB.
Doch wie agiert Trainer Marco Rose in dieser Situation? Wie moderiert der Coach die Anspannung, die über dem gesamten Klub liegt, in den finalen Wochen der Saison?
RB-Trainer Rose: „Alles eine Frage der Sichtweise”
Der 46-Jährige bleibt demonstrativ cool. „Es bringt jetzt nichts, wenn mir die Haare zu Berge stehen. Wir haben nach einem nicht so tollen Start die Chance, uns für die Champions League zu qualifizieren. Das ist doch super”, sagte Rose vor dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim (Sa., 15.30 Uhr). Alles sei „eine Frage der Sichtweise”, betonte Rose. „Wir arbeiten total normal. Wir haben den Ansatz, uns darum zu kümmern, was wir erreichen können und nicht darum, was alles schiefgehen kann. Entsprechend ist die Stimmung.”
Zuletzt waren die Leipziger nicht immer zu 100 Prozent aggressiv, zielstrebig, konsequent und effizient genug, um sich in einen Flow zu spielen. Lässt sich das innerhalb einer Trainingswoche verstetigen? „Wir wissen, dass wir es können”, sagte Rose. „Wir wollen und müssen jetzt angreifen, um unsere Ziele zu erreichen.” Bleibt die Frage, ob die Konstellation mit einer Woche, in der drei Siege gegen Hoffenheim und zwei Mal in Freiburg Pflicht sind, eher diese Konsequenz befördert oder Köpfe und Beine lähmt wie etwa am letzten Spieltag der Vorsaison in Bielefeld, als RB um ein Haar noch aus den Königsklasse-Rängen herausgefallen wäre.
Im Fußball ist es wie in der Schule
„Es geht darum, dass wir den Schalter auf ,on’ legen, die richtigen Mittel wählen, bei uns bleiben, unsere Qualität einsetzen”, forderte Rose.
Und: Schärfe und Zielstrebigkeit zurückzuerlangen, könne man trainieren, „wenn man Verhaltensweisen regelmäßig an den Tag legt”, sagte Rose und erklärte im Beisein von Schülern am Girls-and-Boys-Day: „Wenn man immer fleißig für die Schule lernt, wird man am Ende auch gute Noten haben. Wenn man das nicht regelmäßig macht, werden die immer mal besser und mal schlechter sein. So ist das auch im Fußball. Ich glaube, dass wir das verstanden haben und versuchen, auch da Nachhaltigkeit reinzubringen.”