RB LeipzigBekommt RB-Trainer Jesse Marsch noch einen Abwehrspieler?
RB Leipzigs Führungsriege und Trainer Jesse Marsch sind noch nicht fertig mit ihrem Kader. Er steht zwar, aber ob in der gewünschten Gestalt - eher nicht. Wenn sich also was anbietet, dann werden die Sachsen auf dem Spielermarkt nochmal zuschlagen.
Was macht die Pandemie mit den Preisen?
Die Frage ist nur, ob dieser Markt das hergibt. „Es ist schwer zu sagen“, meinte Marsch nach dem Training am Mittwoch. „Im Prinzip kann man immer schauen, ob man noch was bekommt. Momentan aber ist der Markt sehr flexibel und man weiß nicht, was die Pandemie für Auswirkungen auf die Preise der Spieler hat. Wir arbeiten aber daran, ein paar Dinge dem Kader noch zuzuführen.“
Verstärkung sucht der Bundesligist weiter im Abwehrbereich. Am besten alle Positionen zweifach gut besetzen, lautet die Devise. Für die Innenverteidigung gilt: Für beide Positionen in einer Viererkette und drei beim Spiel mit einem Fünferverbund stehen die beiden Neuzugänge Josko Gvardiol und Mohamed Simakan zur Verfügung sowie die noch im Urlaub auf dem Handtuch liegenden Lukas Klostermann und Willi Orban sowie Marcel Halstenberg.
„Mo (Simakan, Anm. Red.) haben wir seit Anfang an hier bei uns“, sagte Marsch über seine ersten Eindrücke von seinen vorhandenen Defensivspielern, sprich dem einen. Die anderen hingegen stoßen erst Ende nächster Woche zum Trainingskader. Gvardiol zum Beispiel. „Wir haben Josko auf der Ferne beobachtet, aber nicht im Training gehabt“, so Marsch, dem aber gefallen hat, was er am Bildschirm zu Gesicht bekam: „Er kann hier ein super Spieler werden.“ Hinter den anderen dreien stehen Fragezeichen.
Wechselt Halstenberg zum BVB?
Orban dürfte eine Bank für die Besetzung der Innenabsicherung sein: gutes Auge, gutes Stellungsspiel, gute Tacklingskills, doch es mangelt dem ungarischen Nationalspieler an Geschwindigkeit. Die wiederum hat Klostermann, aber dem deutschen Nationalkader geht wiederum der Spielaufbau ab. Bei Halstenberg weiß man nicht, ob er bleibt oder zum BVB wechselt.
Was der Abwehrreihe vor allem fehlt, ist eine Mischung aus allem. Etwas, dass die beiden abgängigen Dayot Upamecano (Bayern) und Ibrahima Konaté (Liverpool) hatten. Kurzum, einen wie etwa den Wolfsburger Maxence Lacroix vom VfL Wolfsburg, um den sich RB seit Wochen bemüht. Allerdings sind die Verhandlungen zwischen beiden Klubs festgefahren. RB bietet um die 22 Millionen Euro, der VfL will um die 30 Millionen.
Und auch auf den Außenbahnen ist RB nicht üppig ausgestattet. Auf der rechten Seite stehen Nordi Mukiele und wahlweise Klostermann, Tyler Adams und Konrad Laimer zur Verfügung. Die letzteren beiden fühlen sich allerdings im defensiven, zentralen Mittelfeld wohler. Und auf der Gegenseite hat Marsch aktuell nur Angeliño zur Hand, sollte er auf eine Dreierkette setzen. Bei einer Vierer-Variante könnte Halstenberg ebenfalls links außen spielen. Dass der Uruguayer Marcelo Saracchi, der die vergangenen beiden Spielzeiten leihweise bei Galatasaray Istanbul spielte, bleibt, ist eher ausgeschlossen.
Es bleibt also spannend, was weitere Zugänge beim Vizemeister anbetrifft. Oder wie Marsch es formulierte, sybillinisch wie alle Entscheider im Fußball zu dieser Jahreszeit: „Man wird sehen“.