XXL-Dachterrasse, Loge, Agora RB meißelt Klub-DNA in Stein
Offene Architektur für mehr Offenheit, Transparenz und Kommunikation: Die neue Geschäftsstelle von RB Leipzig soll kein Prestigeobjekt zur Repräsentation sein, sondern die Mitarbeiter auf eine neue Stufe heben.
Leipzig – Noch ist die neue Geschäftsstelle von RB Leipzig an der Capastraße direkt hinter dem Cottaweg eine riesengroße Baustelle mit allem, was dazugehört: Lärm, Staub und Provisorien. Doch der Rohbau des viergeschossigen Gebäudes plus 500 Quadratmeter großer Dachterrasse steht. Nach nur einem Jahr Bauzeit geht das Großprojekt nun in die nächste Phase. Grund genug, dass Jens May, Chief Operating Officer (COO) bei Rasenballsport, bei einer Baustellenführung die künftige Heimat des Leipziger Bundesligisten präsentierte.
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Bis 2019 saßen die damals 50 Mitarbeiter von RB Leipzig noch im Stadtzentrum am Neumarkt. In den vergangenen Jahren wuchs die Zahl der Angestellten in der Geschäftsstelle auf über 200, die seither in Containern am Cottaweg direkt gegenüber der modernen Akademie ihre Büros haben. Im Herbst 2025 soll das neue Zuhause bezogen werden, das die DNA des Vereins widerspiegeln soll: „Offenheit, Transparenz, Miteinander der Mitarbeiter”, betont May.
Politik der offenen Türen – auch und gerade im Management
Die Architektur ist dementsprechend ebenso offen gestaltet. Auch auf Wunsch der Mitarbeiter, die intensiv in die Planungen einbezogen wurden. So entwickelte sich das Designkonzept von innen nach außen, die Architekten richteten sich bei der Gestaltung nach den Bedürfnissen, Wünschen und Anregungen der Angestellten.
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RB verfolgt eine Politik der offenen Türen im Klub; in dem neuen Gebäude gibt es kaum feste Trennwände, sondern offene Büros – auch und gerade in der Managementebene, die bewusst nicht ganz oben in den Büros mit der besten Sicht angesiedelt wurde, sondern im zweiten Stock im Zentrum des Gebäudes. Der Austausch zwischen Abteilungen und Mitarbeiterebenen soll ganz natürlich erfolgen.
RB-COO May: „Ein Verein entwickelt sich, wenn man neue Ideen entwickelt”
„Ein Verein entwickelt sich, wenn man neue Ideen entwickelt und kreative Prozesse anstößt. Die passieren nicht hinter verschlossenen Türen. Dafür braucht man Miteinander und unterschiedlichste Expertisen. Das soll intuitiv geschehen und nicht statisch”, erklärt May.
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Zu den diversen Arbeitsmöglichkeiten für jeden Bedarf zählt auch die XXL-Dachterrasse, wo Arbeitsplätze für warme Tage eingerichtet werden. In der sogenannten Agora, dem Marktplatz des Baus, sollen alle Mitarbeiter zu Townhall-Meetings oder gemeinsamen Veranstaltungen zusammenkommen. Eine Loge im dritten Stock mit herrlichem Stadionblick und kleiner Tribüne wird für Veranstaltungen und Treffen mit anderen Klubs etwa bei Champions-League-Spielen dienen.
Kein Prestigeobjekt für den Klub
„Das ist kein Prestigeobjekt für den Verein, sondern für die Mitarbeitenden, um Leidenschaft, Talent und Expertise noch weiter fördern zu können”, betont COO May. Analog zu den Topbedingungen in der Akademie für die Spielerinnen und Spieler sowie Mitarbeiter des sportlichen Bereichs sollen nun auch alle Mitarbeiter der Geschäftsstelle beste Bedingungen vorfinden.
Das lässt sich RB schätzungsweise 40 Millionen Euro kosten; vergleichbar mit der Akademie, die 35 Millionen Euro gekostet hatte. Sowohl was Baukosten, als auch die geplante Bauzeit angeht, sei man voll im Soll, betonen die Verantwortlichen.
Nachhaltige Bauweise
Gebaut wird nachhaltig mit Grauwasseraufbereitung und Regenwasserspeicherung, Photovoltaikanlagen und zu 80 Prozent recycle- und wiederverwendbaren Baumaterialien.
Übrigens: Auch die jetzige Container-Geschäftsstelle soll weitergenutzt werden. Wegen der geplanten Modernisierung des Stadionhauptgebäudes könnten die aktuell dort beheimateten Vereine und Verbände interimsweise an den Cottaweg ziehen, bis die Bauarbeiten abgeschlossen sind.