Verhärtete Fronten im Ablösepoker RB erwägt Abbruch der Verhandlungen
Werder Bremen bleibt hart: Die Hanseaten verlangen von RB Leipzig weiter sechs Millionen Euro für den freigestellten Trainer Ole Werner. Die Leipziger wollen das keinesfalls bezahlen.

Leipzig/Bremen – Mit Ole Werner ist sich RB Leipzig einig geworden. Der Norddeutsche will mitsamt seiner Assistenten Patrick Kohlmann und Tom Cichon nach Leipzig wechseln.
Doch der Ablösepoker mit deren Noch-Arbeitgeber Werder Bremen gestaltet sich schwierig. Bremen verlangt sechs Millionen Euro für den 37-Jährigen, der sich hatte Ende Mai freistellen lassen und lediglich ein Jahr Vertrag hat.
Keine überzogenen Preise: Es geht ums Prinzip
Zu viel, finden nicht nur die Leipziger Verantwortlichen, die diesen Preis für völlig marktfremd halten. Nach RBlive-Informationen wollen die Leipziger diesen Kurs auf keinen Fall zahlen und drohen damit, die Verhandlungen abzubrechen und stattdessen Alternativen zu prüfen, sollte sich Bremen nicht bewegen. RB ist gewillt, maximal drei Millionen Euro zu berappen.
Dabei geht es nicht darum, dass Rasenballsport das Geld nicht aufbringen könnte, sondern vielmehr um das Prinzip, grundsätzlich keine überzogenen Preise zu zahlen. Wenn RB jetzt einknickt, würde sich das auf dem Markt schnell herumsprechen und wiederum auf weitere Transfers auswirken.
Kaderplanung verzögert sich weiter
Die Liste der übriggebliebenen Kandidaten ist jedoch kurz. Eine Alternative ist noch Danny Röhl, zuletzt Chefcoach des englischen Zweitligisten Sheffield Wednesday und früherer Co-Trainer von RB, des FC Southampton, Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft.
Doch es ist eher davon auszugehen, dass sich Werder und RB noch einigen. Schließlich ist auch den Bremern nicht daran gelegen, Werners ausstehendes Gehalt von einer Million Euro pro Jahr und die Saläre seiner Assistenten weiterzuzahlen. Vielmehr dürften die aktuell verhärteten Positionen Teil des Pokers sein, um sich schließlich etwa in der Mitte zu treffen. Clemens Fritz, Geschäftsführer Fußball bei Werder, hatte am Freitag seine Teilnahme bei einem Benefizkick in Leipzig abgesagt, um die Gespräche zu führen.
Durch die Hängepartie verzögert sich die Verpflichtung des wichtigsten Mannes im Klub bei RB weiter; Zeit, die dem neuen Coach und dem Klub fehlt, um sich am Cottaweg einzuarbeiten und gemeinsam mit den Verantwortlichen den Kader zusammenzustellen. Eine weitere Posse der nun bereits elfwöchigen Trainersuche seit der Entlassung von Ex-Trainer Marco Rose.