„Leipzig wäre etwas Besonderes” Rückt jetzt der Trainer von „Stunde Null” in den Fokus?
Jung, ambitioniert, mit RB-DNA groß geworden, aus Sachsen: Danny Röhl vereint vieles, was der künftige RB-Trainer braucht. Nun könnte er stärker in den Fokus der Trainersuche rücken.

Leipzig/Sheffield/ukr – Leipzigs Trainersuche gestaltet sich zäh wie Kaugummi; aktuell gibt es nach der Absage von Como und Cesc Fàbregas keinen wirklich heißen Kandidaten. Die Verpflichtung von Jacob Neestrup gilt als nicht sehr wahrscheinlich. Und das mehr als neun Wochen nach der Trennung von Ex-Trainer Marco Rose.
Ein ausgesprochen passender Kandidat mit RB-DNA und Stallgeruch war bislang lediglich mediales Randthema, wurde aber vom Klub nicht priorisiert: Danny Röhl. Bereits Anfang Mai hatte Röhl im exklusiven RBlive-Interview betont, wie gern er nach seinem Einstieg als Cheftrainer bei Sheffield Wednesday in die Bundesliga zurückkehren würde.
„Damals im Nachwuchs mit vier Mitarbeitern angefangen”
„Wenn die Überzeugung auf beiden Seiten da ist, dass man der richtige Trainer ist, dann spricht nichts dagegen, einen Schritt zu einem Champions-League-Klub zu machen. Ich bin zwar erst knapp zwei Jahre Chef-Trainer, aber schon seit insgesamt 16 Jahren im Fußball unterwegs. Ich durfte als Co-Trainer in Leipzig, München und beim DFB große Spieler betreuen, habe die Champions League gewonnen, habe bei einer WM trainiert und mit Southampton Premier-League-Abstiegskampf erlebt. Das ist ein Paket, das mir viel Sicherheit gibt, dass ich für jede Aufgabe bereit bin, wenn beide Seiten überzeugt voneinander sind”, hatte der 36-Jährige betont.
Nun wurde er im Gespräch mit der Bild-Zeitung konkreter: „Leipzig, die Bundesliga – das ist natürlich schon ein Paket, was schon etwas Besonderes wäre. Zumal ich den Aufbau des Klubs von der Stunde Null an miterlebt habe. Wir haben damals im Nachwuchs mit vier Mitarbeitern angefangen …”
„So schnell wie möglich” in die Bundesliga
Auf die Frage, wann man ihn als Trainer in der Bundesliga sehe, antwortete der gebürtige Zwickauer selbstbewusst: „Wenn es nach mir geht, so schnell wie möglich. Die Bundesliga ist natürlich schon etwas Besonderes, weil ich damit groß geworden bin. Für mich geht es immer darum, auf höchstem Niveau zu arbeiten. Ich möchte mich mit den besten Teams messen, mit den besten Trainern. Ich habe das gute Gefühl, dass ich in den letzten 18,19 Monaten in einer anspruchsvollen Liga, mit sehr unterschiedlichen Spielstilen, einen großen Mehrwert generieren konnte.”
Röhl begann 2010 als Videoanalyst bei Rasenballsport, stieg unter Ralph Hasenhüttl zum Co-Trainer auf, dem er 2018 zum FC Southampton folgte. Danach wechselte er als Assistent von Hansi Flick zum FC Bayern und zur deutschen Nationalmannschaft, ehe er 2023 in Sheffield einstieg. Röhl hatte viele gute Lehrmeister, auf dieser Grundlage entwickelte er seine eigene Spielidee.
Was Röhl von Rangnick, Hasenhüttl und Flick lernte
„Von Ralf Rangnick ist es die Aktivität und der Umschaltmoment inklusive des Pressings. Ralph Hasenhüttl gilt ja als Menschenfänger – von ihm habe die Emotionen mitgenommen. Und von Hansi habe ich viel in Menschenführung und Kommunikation gelernt. Aber am Ende habe ich in den letzten zehn Jahren vor allem meine eigenen Ideen als Trainer weiterentwickelt”, erklärte er nun im Bild-Interview.
Ob es inzwischen Kontakt zwischen ihm und RB gegeben habe, mochte er nicht beantworten.