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RB LeipzigZugang Mohamed Simakan färbt Rastas in den Klubfarben von RB Leipzig: „Ich will mich mit dem Verein identifizieren”

Von Ullrich Kroemer 08.07.2021, 14:53
„Ich habe zwei Gesichter”: Mohamed Simakan.
„Ich habe zwei Gesichter”: Mohamed Simakan. imago images/motivio

Die Frage nach den roten Haarspitzen, der Hingucker bei der Rastafrisur von Mohamed Simakan, musste gestellt werden. Und der 15 Millionen Euro teure Neuzugang von Racing Straßbourg verwandelte die Steilvorlage souverän. „Ich will mich mit dem Verein identifizieren, deswegen habe ich die Spitzen extra so gefärbt”, sagt der 21-Jährige. „Ich bin gern hier, und das will ich zeigen.” Eine coole Geste des wohl sympathischsten Neuzugangs seit Yussuf Poulsen und Zeichen dafür, dass er nicht nur auf der Durchreise ist, sondern sich komplett auf RB einlassen will.

Der junge Franzose mit guineeischen Wurzeln soll schließlich keine geringeren als seine abgewanderten Landsmänner Dayot Upamecano und Ibrahima Konaté ersetzen, die er beide gut kennt und die ihm ebenso wie Nordi Mukiele und Teammanager Babacar N'Diaye den Transfer nach Leipzig empfohlen haben. „Ich wurde geholt, diese Arbeit, die beide geleistet haben, fortzusetzen und denke schon, dass ich in der Lage bin, das umzusetzen”, sagt er selbstbewusst, aber kein bisschen überheblich. Am liebsten ist ihm die Rolle als rechter oder zentraler Innenverteidiger, doch auch rechts hinten kann der 1,87 Meter große, muskelbepackte und dennoch explosive Abwehrspieler agieren.

Als Nachwuchsstürmer schoss Simakan 130 Tore

Als Simakan als Kind mit dem Fußball begann, war er Stürmer. 130 Tore in einer Saison erzielte er als Zehnjähriger, wurde aber im Nachwuchs von Olympique Marseille zum Verteidiger umgeschult. „Die Umstellung habe ich nicht erwartet, aber ich habe mich in die neue Rolle reingekämpft”, berichtet er. Nach zwei Jahren bei dem Amateurklub Air Bel und einer Leistungsdelle wurde Simakan von Racing Straßbourg gescoutet und schaffte den Durchbruch als Stammspieler in jungen Jahren in der französischen Ligue 1.

„Ich habe zwei Gesichter”, sagt Simakan, „in der Kabine bin ich lieb und nett und genieße die Zeit, die ich mit den Jungs verbringe. Aber auf dem Platz geht es ums Gewinnen, um Leistung, da bin ich ein anderer. Da will ich an meine Grenze kommen.”

RB Leipzig half schon im Frühjahr bei der Reha

Nach fast einem halben Jahr Verletzungspause muss Simakan noch an Fitnesszustand, Spielpraxis und -rhythmus feilen, um wieder alles geben zu können. Eine Knieverletzung strahlte auf Oberschenkel- und Gesäßmuskel aus. „Meine Verletzung war kompliziert, mein alter Verein konnte mir nicht viel helfen”, sagt er. Aber RB half und schickte Simakan bereits im Frühjahr nach der Verpflichtung ins Trainingszentrum nach Thalgau, wo der Defensivspezialist in der Reha war. „Ich habe lange Zeit nicht gespielt, aber in ein paar Wochen werde ich fit sein.”

Um sich in Leipzig einzugewöhnen und die Integration zu erleichtern, ist sein Cousin mitgekommen. Beide haben die frühere Wohnung von Konaté bezogen. Bei der nächsten Presserunde, verspricht Simakan, wolle er schon einige Sätze auf Deutsch sagen. An Identifikation mit seinem neuen Job mangelt es ihm schließlich nicht. (RBlive/ukr)